Oberhausen. 30 Jahre lang war Heinrich Jakob Bahne Vorsitzender des Naturschutzbeirates. Jetzt übergibt er seinen Posten und zieht Bilanz.
Insgesamt 44 Jahre war Heinrich Jakob Bahne im Naturschutzbeirat der Stadt Oberhausen aktiv. Die letzten 30 Jahre als Vorsitzender. Damit prägte er eine Ära.
Zu Beginn seiner Zeit im Beirat lief die Zusammenarbeit mit dem Rathaus nach seiner Erinnerung alles andere als harmonisch ab. „Die Diskussionen gingen oft ruppig zu, doch das hat sich in den letzten Jahren stark verändert“, resümiert er. Dazu habe auch das steigende Bewusstsein für Umwelt und Natur in den vergangenen Jahrzehnten beigetragen.
Abholzung in Königshardt verhindert
Jetzt, wo er seinen Posten als Vorsitzender des Naturschutzbeirates an die BUND-Sprecherin Cornelia Schiemanowski abgegeben hat, widmet die Stadt ihm in Anwesenheit von Bürgermeister Werner Nakot eine Parkbank im Waldpark an der Nürnberger Straße. Robust, schwer und in hellem Braun. „Dieser Standort freut mich ganz besonders, weil ich jahrelang in der Nähe gewohnt habe und sehr gerne hier spazieren gehe“, dankt Bahne seinen jahrelangen Weggefährten.
Besonders stolz ist der ehemalige Vorsitzende auf seinen Einsatz an der Revierstraße in Königshardt. „Hier sollten eine ganze Menge Bäume gefällt werden und auch eine Brücke über den Vennbach wäre abgerissen worden“, erinnert er sich. Grund dafür war eine geplante Kurven-Entschärfung. Dagegen habe er sich vehement eingesetzt. Mit Erfolg. Jetzt sieht er das Resultat seiner Arbeit fast täglich im Vorbeifahren.
Beratung der Oberhausener Stadtverwaltung
Hauptaufgabe des Naturschutzbeirates ist es, die Stadtverwaltung beim Umwelt-und Naturschutz fachlich zu beraten – beispielsweise bei der Renaturierung von Oberhausener Gewässern, der Einrichtung von Schutzgebieten, der Liste der Oberhausener Naturdenkmäler oder dem Landschaftsplan. Er ist mit 16 Mitgliedern von Umwelt- und Naturorganisationen besetzt.
Das derzeitige Verhältnis zwischen Stadtverwaltung und Naturschutzbeirat beschreiben sowohl Rathausvertreter als auch Mitglieder des Gremiums als sehr harmonisch und engagiert. „Zwischenzeitig haben einige mich schon als Mitglied der Verwaltung gesehen“, scherzt Heinrich Jakob Bahne.
Ein Dorn im Auge ist ihm weiterhin der diskutierte Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen im Norden. „Ich glaube, keiner von den hier anwesenden Kollegen des Beirates möchte, dass für diesen Autobahn-Ausbau zahlreiche Bäume des Sterkrader Waldes gefällt werden.“