Gelsenkirchen-Resse. Landwirt Hubertus Hölscher aus Gelsenkirchen-Resse sucht noch Paten für sein Projekt. Er lässt Acker brach liegen und sät Blumen aus.
Die Corona-Pandemie überlagert alles? Landwirt Hubertus Hölscher würde das so nicht unterschreiben. „In der Natur geht’s ganz normal weiter“, weiß er – und startet mit seinem Projekt „Blumen für Bienen“ (er)neu(t) durch.
2019 mit der Wittener Fotografin Kristina Bruns initiiert, soll es Lebensraum für Hummel & Co schaffen, dieses Mal allerdings nicht auf einem Stück Land, sondern verteilt auf mehr(ere) Flächen. „Wir hoffen, nach der Corona-Delle in 2020 die von Paten finanzierte Fläche von rund 4000 Quadratmetern im Startjahr toppen zu können. Bis zu 5000 Quadratmeter stehen nun zur Verfügung“, so der Ortslandwirt.
Gelsenkirchener Projekt erweitert auch den Lebensraum für Nagetiere und Regenwürmer
Ein Euro pro Quadratmeter für ein Jahr: Mit dieser Faustformel will der Landwirt einen „gedeckten Tisch“ für (Wild-)Bienen und andere Insekten bereitstellen, indem er einen Teil seines Ackerlandes brach liegen lässt, um dort blühende Blumen auszusäen. „Davon profitieren auch kleinere Nagetiere wie Feld- und Spitzmäuse, Maulwürfe und Regenwürmer, die dort, ungestört von landwirtschaftlichen Maschinen, mehr Lebensraum erhalten.“
Der 48-Jährige will mit dem Projekt aber auch seinen Beitrag leisten und unter Beweis stellen, dass das Feindbild vom bösen Landwirt, der die Böden aus wirtschaftlichem Eigeninteresse ausbeute, nicht richtig sei. „Der Boden ist für uns die Grundlage unserer Landwirtschaft. Wir haben ein ureigenes Interesse daran, ihn zu schützen.“
Paten können Blumenwiese besuchen - willkommen sind auch Unternehmen
Interessierte können die Wildblumenwiesen am Osterkampsweg und an der Middelicher/Gallwiestraße zum Ziel eines Ausflugs machen. „Wer mag, kann an den Flächen am Osterkampsweg und an der Middelicher/Gallwiestraße entlangspazieren.“
Sich dort bei Adonisröschen oder Blauglöckchen zu bedienen, ist zwar nicht verboten. „Aber diese Wildblumen sind alles andere als schnittfest, sie verwelken nach einem halben Tag.“ Da sei es schon sinnvoller, sie den Bienen zu überlassen. „Im Umkreis von 50, 400 und knapp einem Kilometer stehen die Stöcke von drei Imkern“, berichtet der Landwirt, der für „Blumen für Bienen“ mit dem Gelsenkirchener Imkerverein kooperiert.
Wer sich für ein „Blumen für Bienen“-Patenamt interessiert, kann sich bis Ende April/Anfang Mai online über die Homepage (www.blumen-fuer-bienen) melden. „Es wäre auch toll, wenn auch wieder größere Industrie-Unternehmen uns unterstützen könnten, die eine größere Fläche finanzieren“, hofft Hölscher.