Düsseldorf. 2020 war die Zahl der Explosionen von Geldautomaten in NRW so hoch wie nie zuvor. Aber immer häufiger machen die Täter keine Beute mehr.

Die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen ist in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr auf den Rekordstand von 176 Taten gestiegen. Im Vorjahr waren es 104 Attacken. Das teilte das Landeskriminalamt am Montag mit. Damit knallte es im Durchschnitt fast jeden zweiten Tag. Der letzte Angriff auf einen Geldautomaten ereignete sich 2020 an Heiligabend in Remscheid. In den vergangenen Wochen waren die kriminellen Aktivitäten abgeflaut. Im Dezember hatten sich nur noch sechs Taten ereignet.

Der bisherige Rekord war im Jahr 2016 mit 136 Sprengungen registriert worden. Diese Marke war 2020 bereits am 26. August erreicht und einen Tag später überschritten worden.

Automaten-Sprengungen sollen auf Konto einer niederländischen Bande gehen

In den mit Abstand meisten Fällen zogen die Panzerknacker im vergangenen Jahr ohne Beute ab, weil die Panzerung der Automaten der Attacke standhielt. Die Täter haben in den vergangenen Jahren dennoch etliche Millionen Euro erbeutet und zusätzlich Millionenschäden durch die Sprengungen angerichtet.

Die Ermittler der LKA-Sonderkommission „Heat“ gehen davon aus, dass viele der Explosionen auf das Konto einer etwa 300-köpfigen Szene marokkanischer Einwanderer aus Utrecht in den Niederlanden gehen. (dpa)