Gelsenkirchen Feldmark. Der Startschuss in Gelsenkirchen ist gefallen: Der Revierpark Nienhausen wird für 6 Millionen Euro umgebaut. Mit Teil-Sperrungen ist zu rechnen.

Ab dieser Woche wird im Revierpark Nienhausen kräftig gebaut. Erste Pflanz- und Rodungsmaßnahmen gab es bereits im März, jetzt starten die großen Garten- und Landschaftsbauarbeiten. Seit Wochenbeginn wird zunächst die Baustelle eingerichtet. Mit einem Investitionsvolumen von rund sechs Millionen Euro will der Regionalverband Ruhr (RVR) den Revierpark an der Stadtgrenze Gelsenkirchen/Essen fit für die Zukunft machen.

In den Gelsenkirchener Revierpark werden sechs Millionen Euro investiert

Annegret Widmann und Projektleiterin Iris Badde (r.) vom Regionalverband Ruhr (RVR) auf dem Weg zum Aussichtspunkt im Park. In den kommenden Monaten werden Teilbereiche für die Umbauarbeiten gesperrt.
Annegret Widmann und Projektleiterin Iris Badde (r.) vom Regionalverband Ruhr (RVR) auf dem Weg zum Aussichtspunkt im Park. In den kommenden Monaten werden Teilbereiche für die Umbauarbeiten gesperrt. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Mit den Themenschwerpunkten Wasser, Biodiversität und Artenvielfalt soll der Revierpark künftig bei Besuchern punkten. Zudem wird ein neues Entree geschaffen. Der gesamte 1972 eröffnete Park – vom Sitzmöbel bis zum Kneipp-Becken – soll zeitgemäß runderneuert werden. Hier ist eben vieles in die Jahre gekommen und liegt – im Idealfall – mindestens brach oder wurde, schlimmer, zerstört. Und so wird grundlegend saniert, repariert und erneuert, was in der Bauzeit mal modern war, aber stark in die Jahre gekommen ist: Kieselwaschputz-Platten, Beton-Sitzmöbel mit dem Charme des Unkaputtbaren, ein verwahrloster Pavillon, Sport- und Spielanlagen, die kaum noch einladend sind.

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Im ersten Schritt lässt der RVR als Bauherr (für alle Revierparks von Dortmund bis Oberhausen) in Gelsenkirchen die künftige Aktivitätsachse im östlichen Teil des 30 Hektar großen Parks gestalten.

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Dort können Besucherinnen und Besucher ab Frühjahr 2023 nicht nur das Kneipp-Becken wieder nutzen, sondern sich auch beim Outdoor-Fitness in der Calisthenics-Anlage für Eigengewichtsübungen und im Multisportfeld auspowern oder zum Boule spielen antreten. Die Sportflächen werden hier zusammen gezogen, um das Angebot attraktiv zu bündeln und den weiteren Park von entsprechenden Aktivitäten zu entlasten. Mit einem Barfußpfad und dem Picknickgarten am Kneipp-Becken wird hier bewusst auch auf Ausgleich und Entschleunigung gesetzt.

Das Thema „Wasser“ wird sich als Motto durch den Revierpark ziehen

Besonders auf der „Aktivitätsachse“ im Osten des Revierparks wird es etliche Veränderungen geben. Zudem wird ein neuer Eingangsplatz gestaltet, ein großes R wird dort die Besucher empfangen.
Besonders auf der „Aktivitätsachse“ im Osten des Revierparks wird es etliche Veränderungen geben. Zudem wird ein neuer Eingangsplatz gestaltet, ein großes R wird dort die Besucher empfangen. © Unbekannt | RVR

Das Thema „Wasser“ werde sich in dem umgebauten Revierpark als Motto durch den ganzen Park ziehen, so die RVR-Planer, die in Nienhausen die Route des Regenwassers nachvollziehbar machen wollen. Dazu gehört unter anderem der altgediente Wasserspielplatz, der ab Ende August umgebaut und erneuert wird, ein Netz aus vielen kleinen Flüssen und Bächen, der Lehrpfad „Regen-Loop“ (Kreislauf) und der Lernort Feuchtwiese. Dem Thema Wildbienen wird ein eigener Lehrpfad gewidmet, der so genannte Wildbienen-Loop, der unter anderem die außergewöhnlichen Nestformen der Wildbienen aufzeigt.

Artenreiche Blumenwiesen, Ruhestationen und barrierefreie Zugänge

Der Anspruch ist klar definiert: Blühende, artenreiche Blumenwiesen, vielfältige Naturorte, Ruhestationen und barrierefreie Zugänge sollen bis zum nächsten Sommer erschaffen werden, alles soll – für alle Altersgruppen – „erlebbar“ sein, eben die „soziale Teilhabe“ ermöglichen.

Begrüßt werden die Besucher in Nienhausen künftig durch ein 4,5 Meter hohes „R“, das als Landmarke und gemeinsames Signet aller Revierparks im Ruhrgebiet die Eingangsbereiche schmückt. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im Frühjahr 2023 abgeschlossen werden.

Der RVR revitalisiert die fünf Revierparks in der Metropole Ruhr mit einem Investitionsvolumen von 28 Millionen Euro. EU und Land fördern die Maßnahmen zu 80 Prozent im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Grüne Infrastruktur NRW“ vom NRW-Umweltministerium. Der RVR übernimmt 20 Prozent der Kosten.

Umweltbildung wird ein Schwerpunkt der neu gestalteten Parks. Bereits jetzt bietet Iris Brockmann Park-Erlebnis-Touren und Mitmachaktionen für alle Generationen an, um Themen wie Biodiversität oder Artenvielfalt zu vermitteln. Die Umbaumaßnahmen sind Teil des Projekts „Revierparks 2020+“ Infos http://www.revierparks.rvr.ruhr