Oberhausen. Nach großem Umbau sind drei Schakale im Tiergehege am Kaisergarten Oberhausen nun auch für die Besucher zu sehen – mit ein wenig Glück.

Das Tiergehege im Oberhausener Kaisergarten hat neue Bewohner: Drei männliche Goldschakale sind nun auch für die Besucher in ihrem neuen Gehege zu bestaunen. Das eigens für die Tiere renovierte Gelände setzt sich aus dem ehemaligen Wolfsgehege, dem alten Adlerbereich, dem Luchsgehege und Teilen des Mufflongeheges zusammen – insgesamt 2400 Quadratmeter hat das Tiergehege für die Schakale geschaffen. Um die drei Tiere genauer beobachten zu können, hat der Park zusätzlich ein großes Panoramafenster aus Sicherheitsglas in den Zaun eingesetzt.

Die Schakale leben bereits seit dem Frühjahr in Oberhausen. „Bisher haben sie sich allerdings nur im hinteren Ruhebereich des Geheges aufgehalten“, erklärt Alexander Höfer, Pressesprecher der Servicebetriebe Oberhausen (SBO), auf Nachfrage. Dieser Ruhebereich bleibe auch vorläufig erhalten, damit die scheuen Tiere sich zu jeder Zeit zurückziehen können. Seit einigen Tagen sei die Tür zwischen hinterem und vorderem Teil des Geheges allerdings geöffnet, um die Tiere langsam an die Besucher zu gewöhnen.

Das große Panoramafenster lädt dazu ein, die Schakale genauer zu beobachten. Um das restliche Gehege kommen noch weitere Zäune, um den Sicherheitsabstand zu wahren.
Das große Panoramafenster lädt dazu ein, die Schakale genauer zu beobachten. Um das restliche Gehege kommen noch weitere Zäune, um den Sicherheitsabstand zu wahren. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Die Jungtiere stammen aus Nachzuchten vom Burgers Park im niederländischen Arnheim. „Sie sind in Gefangenschaft geboren und leben in Gefangenschaft weiter“, erklärt Ortrud Podworni-Michael, Vorsitzende des Naturschutzbundes Oberhausen (Nabu). Eine gute Lösung, urteilt sie. Zur Erinnerung: Als bekannt wurde, dass Schakale in den Kaisergarten ziehen sollen, gab es nicht nur Applaus. Kritiker erinnerten damals an die in ihren Augen nicht artgerechte Haltung der Wölfe – und fragten sich, ob es die Schakale wohl besser haben würden.

„Das wichtigste ist, dass sich die Schakale nicht zu sehr vermehren, damit die Tiere weiterhin genug Platz zur Verfügung haben“, erklärt Ortrud Podworni-Michael dazu. Große Bedenken gegen die Schakal-Haltung hat sie nicht – auch deshalb hatten sich Nabu-Mitglieder bereits an der Bepflanzung des Geheges mit Sträuchern und Bäumen beteiligt.

Letzte Bauarbeiten laufen noch

Auch wenn bereits viele Besucher des Tiergeheges im Kaisergarten die drei neuen Schakale bewundern konnten – offiziell wird die Anlage erst am 1. September durch Oberbürgermeister Daniel Schranz eingeweiht und übergeben.Bis dahin sollen auch die letzten Bauzäune gewichen sein. Derzeit warten die Verantwortlichen noch auf weitere Zäune, um mehr Distanz zum Gehege herstellen zu können. „Das ist wichtig, damit niemand auf die Idee kommt, seine Hände durch den Zaun des Geheges zu stecken“, erklärt SBO-Pressesprecher Alexander Höfer. Wirklich nahe kommen kann man den Tieren also nur am Panoramafenster.

Der Goldschakal ist in Europa verbreitet und wurde 2020 sogar in Oberhausens Nachbarschaft in freier Wildbahn entdeckt: in Mülheim und Kleve. „Der Schakal ist der kleine Bruder des Wolfs, aber er wird auch vom Wolf gejagt“, erklärt die Nabu-Vorsitzende Podworni-Michael. Goldschakale leben normalerweise in Paaren und haben ihr eigenes Revier. Im Vergleich zu Wölfen benötigen Schakale nur eine relativ kleine Fläche zum Leben. Der Nachwuchs wird im Frühling geboren, wovon einige bleiben, um den Eltern zu helfen, die nächsten Jungen aufzuziehen. Der Rest verlässt die Eltern, um ein eigenes Rudel zu gründen.

Aufgrund ihrer Flexibilität bei Ernährung und Lebensraum finden Goldschakale, die in der Natur leben, schnell Gebiete, in denen es viel verfügbare Nahrung für sie gibt. Angezogen vom Abfall fühlen sie sich in der Nähe von Dörfern und Städten wohl.

Während der Sommerzeit öffnet das Tiergehege im Kaisergarten von 10 bis 19 Uhr, der Eintritt ist frei.