Oberhausen. Oberhausen hat am 9. November der Opfer der November-Pogrome gedacht. Oberbürgermeister Schranz: „Wir bleiben uns dieser Schuld bewusst.“

Am Morgen des 10. November 1938 stand an der Friedenstraße 24 – dort, wo seit 1899 die Synagoge gestanden hatte – nur noch eine Brandruine. In der Reichspogromnacht hatten Nazi-Schergen den Brand gelegt, die Feuerwehr sah nur zu, um ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Gebäude zu verhindern.

An der Marktstraße hatten SS-Männer in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die letzten verbliebenen Läden jüdischer Geschäftsleute verwüstet, hatten jüdische Oberhausenerinnen und Oberhausener auch in Sterkrade und Osterfeld terrorisiert. Einige wurden in den Suizid getrieben, 25 jüdische Männer aus der Stadt wurden anschließend ins Konzentrationslager Dachau deportiert.

Diese Tafel am ehemaligen Standort der Oberhausener Synagoge erinnert an die Pogromnacht.
Diese Tafel am ehemaligen Standort der Oberhausener Synagoge erinnert an die Pogromnacht. © Tom Thöne | Stadt Oberhausen

Gemeinsam mit dem Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde Duisburg-Essen-Oberhausen, David Geballe, und dem Vorsitzenden der liberalen jüdischen Gemeinde Perusch, Lev Schwarzmann, sowie mit Oberhausenerinnen und Oberhausenern aus Politik und Stadtgesellschaft hat Oberbürgermeister Daniel Schranz am Abend des 9. November der Opfer der November-Pogrome gedacht. Das berichtet die Stadtpressestelle in einer aktuellen Mitteilung.

„Dem Antisemitismus entgegenstellen“

„Wir sind und bleiben uns dieser Schuld bewusst – und der Verantwortung, die daraus folgt“, wird der Oberbürgermeister mit Blick auf den Holocaust in dieser Mitteilung zitiert – Daniel Schranz betonte, wie wichtig es sei, „dass wir alle uns jeder Erscheinungsform von Antisemitismus konsequent entgegenstellen. Wir dürfen ein Stärkerwerden antijüdischer Ansichten nicht dulden, müssen klarmachen, dass sie in unserer freiheitlichen Demokratie keinen Platz haben.“