Mülheim.

Neunmal muss es böllern über Saarn, dann wird angefahren. Mit den traditionellen Salutschüssen eröffnete am Samstagnachmittag die Saarner Kirmes an der Mintarder Straße. Mittlerweile zum 50. Mal an diesem Platz.

Peter Stermann eilt über den Kirmesplatz und erledigt die letzten Griffe vor der Eröffnung. Die Kapelle platziert sich vor dem Turbo Force, die Gäste warten gespannt auf die Schüsse. Bürgermeister Markus Püll und Schausteller-Vertreter Albert Ritter richten einige Worte an die Besucher.

Unter diesen sind neben MST-Chefin Inge Kammerichs und Mitgliedern des Stammtisches „Aul Ssaan“ auch Politik-Vertreter aus jeder Mülheimer Partei. Sie wollen Einigkeit demonstrieren. „Und sollten deutlich zeigen: Das ist unsere Kirmes“, findet Albert Ritter. Auch wenn sie gerade erst begonnen hat, denken die Schausteller bereits an das kommende Jahr. „Wir haben uns Gedanken gemacht, wie es weitergehen kann“, sagt Ritter. „Zur Fußball-Europameisterschaft 2012 könnten wir uns Public Viewing auf dem Kirmesplatz vorstellen.“ Die rund 100 Schausteller wünschen sich dafür Unterstützung von Seiten der Stadt.

Kein Gedränge

Doch zunächst gilt es, den Platz zu erkunden, die Kirmes vorzustellen. Mit seinen 40 Metern ragt der Turbo Force aus der Menge – das wohl waghalsigste Gerät auf dem Platz. In diese Gondeln trauen sich nur die Mutigen. Inga und Gerd Jockel möchten dort lieber nicht Platz nehmen. „Für uns kommen nur die Kinderkarussells in Frage“, lachen die beiden. Sohn Oliver (6) und Tochter Jana (3) schauen aus einem Feuerwehrauto und einem Kranwagen in Richtung Eltern. Erst fahren sie langsam an, dann wird’s schneller -- Runde um Runde strahlen die beiden ein bisschen mehr.

„Wir mögen die Mülheimer Kirmes lieber als andere, weil es hier nicht so voll ist“, finden die Eltern. „Es gibt kein Gedränge, das ist angenehm, wenn man mit Kindern unterwegs ist.“ Nur eine Attraktion vermissen die Jockels: „Das Riesenrad. Von dort oben hatte man immer eine so schöne Aussicht über Mülheim.“

Brezel, Bier und Backfisch-Brötchen

Auch Jenny Koch schätzt die Familienfreundlichkeit der Traditionskirmes. Sie ist mit ihrem Söhnchen Phillip-Benjamin aus Oberhausen nach Saarn gekommen. Der Dreijährige hat Spaß im Kinder-Autoscooter und auf dem Karussell. „Es gibt hier zwar nicht so viele Geräte wie auf der Sterkrader Kirmes, dafür weiß man aber, welche Geräte es gibt und kommt speziell für diese hierhin“, meint Jenny Koch. „Hier ist es klein, aber fein.“ Sie selbst gehe am liebsten auf den Breakdancer, das genüge ihr an Nervenkitzel.

Wer das Abenteuer Achterbahn nicht so gut verträgt, vergnügt sich an einer der 20 Imbissbuden. Denn auch das ist klassisch Kirmes: Brezel, Bier und Backfisch-Brötchen. In diesem Jahr setzt die MST außerdem auf spezielle Angebote. „Am Dienstag haben wir den Trikot-Tag eingerichtet“, verrät Peter Stermann. „Jeder, der sich als Vereinsmitglied durch ein Trikot kenntlich macht, bekommt 30 Prozent Rabatt.“

Kirmes-Infos - auch auf Facebook

Am Donnerstag wollen die Veranstalter mit vergünstigten Familienpreisen auf die Dorfkirmes locken. Dann explodiert auch das traditionelle Feuerwerk am Saarner Himmel. Ein Grund mehr, mal vorbeizuschauen.

Die Saarner Kirmes hat vom 2. bis zum 10. Juli täglich ab 15 Uhr, am Sonntag ab 14 Uhr geöffnet. Das Volksfest ist übrigens auch im Sozialen Netzwerk Facebook mit einer eigenen Fanseite vertreten. Dort können die Nutzer Lob und Kritik an die virtuelle Wand pinnen, sich austauschen und informieren. Weitere Info gibt es auch auf www.muelheim-ruhr.de.