Oberhausen. Nicht vorhandene Corona-Tests, schwieriges Lüften, keine Abstände: Gewerkschaft GEW bezeichnet Corona-Lage an Grundschulen als „katastrophal“.
„Die Situation ist nicht mehr zu ertragen!“ – Mit diesen deutlichen Worten über die Lage an den hiesigen Grundschulen wenden sich die Oberhausener Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) an die schwarz-gelbe Landesregierung.
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Die Oberhausener Fachgruppe kritisiert unter anderem das Corona-Testverfahren. So seien die nötigen Materialien zum Teststart noch nicht in den Schulen angekommen. Statt der versprochenen Entlastung komme Mehrarbeit auf die Lehrkräfte zu, weil sie das Material sortieren und für die Testung vorbereiten müssten. „Die Übermittlung der Ergebnisse funktioniert nur, weil Lehrkräfte die Aufgaben der Labore übernehmen“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Gewerkschaft.
Lehrkräfte im 24-Stunden-Bereitschaftszustand
Zudem sie die Auswertungszeit der Tests zu lang. „Die Kinder müssen dann unnötig lange zu Hause bleiben.“ Das aufwendige Prozedere nehme den Kindern wertvolle Unterrichtszeit. „Eltern, Schulleitungen und Lehrkräfte befinden sich in einem 24-Stunden-Bereitschaftszustand, da sie gezwungen sind, permanent auf die Mitteilungen der Labore zu reagieren.
Neben den Tests kritisiert das Team auch die „katastrophale“ Lüftungssituation: Lüften sei auch weiterhin hauptsächlich nur über weit geöffnete Türen und Fenster möglich. Und das Unterrichten mit dem geforderten Mindestabstand sei nicht in der Praxis umsetzbar.
All dies führe zu einer extremen Belastung „und macht Schulleitungen und Lehrkräfte zunehmend krank und lässt sie verzweifeln“. Die GEW fordert eine deutliche Verbesserung des Testmanagements und eine sofortige und nachhaltige Verkleinerung der Schülerzahl auf 20 Kinder pro Klasse. Auch nach Corona bleibe es wichtig, alle Kinder in der Kleingruppe und in ausreichenden Räumen angemessen zu fördern.