Gelsenkirchen-Erle. In einem Gelsenkirchener Seniorenheim können die Bewohner jetzt einen „Trimm-Dich-Pfad“ absolvieren. Ein Verein aus Erle hilft dabei.
„Treiben Sie Sport“, lautete einer der vielen Ratschläge gegen den Corona-Frust der vergangenen Monate. Ein Ratschlag, den viele jüngere Menschen gerne befolgten und Laufen oder Radfahren gingen – Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen hatten es da nicht so einfach. Jetzt setzt sich die Erler Sportgemeinschaft dafür ein, dass auch Senioren die Möglichkeit haben, sich sportlich zu betätigen. Bei der Awo in Gelsenkirchen-Schalke können die Bewohner einen „Trimm-Dich-Pfad“ absolvieren.
„Bewegender Flur“ nennt sich die Aktion, entstanden ist sie beim Landessportbund NRW. Die Idee: Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen sollen mit ganz einfachen Übungen ihre Fitness erhalten und verbessern. Im Vordergrund stehen dabei die Aspekte Kraft und Koordination, hier insbesondere die Balance beziehungsweise Gleichgewichtsfähigkeit als wichtige Faktoren der Sturzprävention.
Dieser Gelsenkirchener Sportverein hilft bei den Übungen
Praktisch sieht das so aus: Auf einem Flur im Erdgeschoss des Awo-Seniorenheimes an der Grenzstraße hängen zwölf Tafeln an der Wand, sie bilden die Stationen eines „Trimm-Dich-Pfades“, den die alten Menschen der Reihe nach absolvieren können. Auf den Tafeln sind Übungen abgebildet, die von den Senioren nachgemacht werden sollen. Mal geht es darum, das Bein anzuheben und abzusenken, eine andere Tafel stellt die Teilnehmer vor die Aufgabe, sich in den Zehenstand hochzudrücken und dabei zu wippen. Essenziell für die Übungen ist jeweils die Haltestange, die an der Wand entlang läuft.
Susanne Weißgärber ist Übungsleiterin bei der Erler Sportgemeinschaft, sie hat sich beim Landessportbund in Sachen „Bewegender Flur“ weitergebildet und wird in der kommenden Zeit als kompetente Ansprechpartnerin im Seniorenheim vor Ort sein. „In den nächsten zehn Wochen werde ich einmal pro Woche hier sein und den Bewohnern zeigen, wie die Übungen funktionieren“, sagt sie. Ziel sei aber, dass die Senioren die Übungen, die auf den Tafeln gezeigt werden, am Ende selbstständig absolvieren. „Idealerweise integrieren die Bewohner die Übungen in ihren Alltag, wenn sie den Flur entlanggehen“, sagt Susanne Weißgärber.
Das sagt der Leiter der Awo-Einrichtung
Achim Schwarz, Einrichtungsleiter des Awo-Seniorenzentrums, berichtet, dass seine Einrichtung schon seit mehreren Jahren mit der Erler Sportgemeinschaft zusammenarbeitet. Immer wieder hätten sich die Bewohner gewünscht, sich sportlich zu betätigen. „Und wenn die Senioren nicht zum Sportverein kommen können, dann muss der Sportverein eben zu uns kommen“, sagt er und lacht.
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