Oberhausen. Viele Oberhausenerinnen und Oberhausener haben ihn gekannt: Jochen Konopatzki war in vielen Bereichen an führender Stelle dabei. Ein Nachruf.
Fast ein halbes Jahrhundert stand er treu in Diensten der Stadt Oberhausen, er rückte als Senatspräsident und Ehrensenatspräsident in die höchsten Ämter der Alten Oberhausener Karnevalsgesellschaft (AOK) Weiß-Rot – und war eine besondere Persönlichkeit, die viele Oberhausener kennen- und schätzengelernt haben: Der frühere städtische Beigeordnete Joachim „Jochen“ Konopatzki, seit über 55 Jahren Mitglied der CDU, ist am vergangenen Samstag mit 84 Jahren verstorben.
„Jochen Konopatzki hat zeit seines Lebens seine Kraft und Expertise in vielen Funktionen im Rathaus eingebracht. Dafür war er – über alle Parteigrenzen hinweg – hoch geachtet“, erklärt Oberbürgermeister Daniel Schranz in seinem Nachruf. Das Stadtoberhaupt hat eine ganz besondere Verbindung zu dem früheren Geschäftsführer der CDU-Ratsfraktion (von 1980 bis 1990): Konopatzki kümmerte sich damals um frisch an der Politik interessierte Bürger der Stadt, darunter befand sich auch der junge Kommunalpolitiker Daniel Schranz.
Im Zweiten Weltkrieg beide Eltern verloren
Geboren wurde Jochen Konopatzki 1937 im ostpreußischen Ludwigsdorf – und erlitt im Zweiten Weltkrieg ein trauriges Schicksal, das ihn mit vielen seiner Altersgenossen verband: Er verlor seine Eltern. Auf der Flucht in den Westen starb 1945 die Mutter, der Vater blieb im Krieg verschollen. Konopatzki fand eine neue Heimat bei seinem Onkel in Oberhausen, bewarb sich kurz vor dem Abschluss der Realschule bei der Stadt und trat bereits 1954, neun Jahre nach Kriegsende, seinen Dienst an.
In den folgenden fast fünf Jahrzehnten wurde er unter anderem Leiter des Amtes für Zivilschutz und setzte sich im Personalrat für die Belange der städtischen Bediensteten ein. 1990 wählte der Stadtrat Jochen Konopatzki zum Beigeordneten: Er leitete in den letzten zwölf Jahren seiner beruflichen Laufbahn das damalige Dezernat 6. Damit war er für die Feuerwehr zuständig, die ihm sehr am Herzen lag. 1993 wurde er zudem Chef der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen und begleitete den Übergang des städtischen Eigenbetriebes in die Öffentlich-Private-Partnerschaft WBO GmbH, deren erster Geschäftsführer er wurde – bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Ende 2002.
Ehrenring der Stadt Oberhausen
Wegen seines vorbildlichen Einsatzes für die Stadt Oberhausen wurde Jochen Konopatzki 2003 mit dem Ehrenring der Stadt Oberhausen ausgezeichnet. Er hinterlässt seine Frau, seine zwei Töchter und fünf Enkelkinder. „Wir werden Jochen Konopatzki in dankbarer Erinnerung halten. Seiner Familie spreche ich tief empfundenes Beileid aus, im Namen der Stadt Oberhausen, aber auch persönlich“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz.