Oberhausen. Das Ameos Klinikum St. Clemens in Oberhausen setzt ein neues CT-Gerät ein. In manchen Fällen ersetzt es die invasive Herzkatheter-Untersuchung.

Ein neuer Computertomograph begeistert die Experten der Röntgenabteilung und der Kardiologie am Ameos Klinikum St. Clemens in Sterkrade gleichermaßen. Das medizintechnische Gerät der neuesten Generation mit besserer Software und geringerer Strahlenbelastung für die Patienten liefert aus Sicht der Ärzte noch aussagekräftigere Bilder, verbessert die Analyse und kann sogar eingesetzt werden, wenn Metall-Implantate, beispielsweise Knie- oder Hüftprothesen, vorhanden sind. Der Clou: Sogar die Darstellung von Herzkranzgefäßen ist möglich.

Denn da lag in der Vergangenheit die große Herausforderung. „Für ein Kardio-CT war das alte Gerät zu langsam“, erklärt Dr. Thomas Butz, Chefarzt für Kardiologie und kardiologische Intensivmedizin. Dass der Herzmuskel ständig in Bewegung ist, führe leicht zur Verwischung der Bilder. Das neue Gerät sei so schnell, dass es die winzigen Ruhepausen zwischen den Herzschlägen nutzen kann. Vorteil für den Patienten: Mit seiner Hilfe könne künftig dem einen oder anderen Patienten die Herzkatheter-Untersuchung, immerhin ein invasiver Eingriff, erspart werden.

Neues Gert mit weniger Strahlenbelastung

Das CT gehört dem Radiologie Institut Oberhausen (RIO), mit dem die Klinik zusammen arbeitet. Für seine Installation waren Investitionen in neue Schallschutztüren und ein neues Klimakonzept erforderlich. Die gesamte Investition beträgt etwa 500.000 Euro.

Doch nicht nur Herzpatienten sollen profitieren. Fiktiver Notfall: Ein Kind stürzt aus dem Fenster und wird in die Klinik gebracht. Die Ärzte stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Ein CT-Untersuchung wäre hilfreich, um eine gefährliche Hirnblutung auszuschließen. Wegen der Strahlenbelastung sind solche Untersuchungen bei Kindern aber problematisch. Bei dem neuen Gerät ist die Belastung deutlich geringer, künftig werde er besorgte Eltern einfacher beruhigen können“, erklärt Dr. Joel Aissa, Facharzt für Radiologie und Kinderradiologie.

Detaillierte Bilder von Organen und anderen Körperteilen

30 bis 40 Mal pro Tag wird an der Sterkrader Klinik ein Computertomograph eingesetzt – bei Notfällen, aber auch geplant, etwa bei Krebspatienten, um die Lage eines Tumors zu bestimmen. Doch wie funktioniert die Untersuchung überhaupt? Die Computertomographie liefert schnell und präzise Informationen über Veränderungen oder Verletzungen im Körper. Innerhalb weniger Minuten werden mit Hilfe von Röntgenstrahlen detaillierte Bilder von Organen und anderen Körperteilen erstellt. Um den liegenden Patienten routiert ein Ring: Darin befinden sich die Röntgenröhre und das Mess-System.

Es kommt auf jede Minute an

CT-Untersuchungen sind besonders dann unentbehrlich, wenn es auf jede Minute ankommt: So kann die Computertomographie bei schweren Unfällen in kürzester Zeit innere Verletzungen, Blutungen oder Knochenbrüche sichtbar machen und eine unverzügliche Behandlung ermöglichen.Auch bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist die Untersuchungsmethode von großer Bedeutung. Außerdem spielt die Computertomographie in der Krebsdiagnostik eine wichtige Rolle, um Größe und Lage von Tumoren und möglichen Metastasen zu erfassen.

Der Ring bewegt sich kreisförmig um den Patienten herum. Dabei sendet die sich mitdrehende Röntgenröhre Strahlen aus, die die eingestellte Körperregion von allen Seiten durchdringen. Strahlen, die der Körper durchlässt, treffen auf das Mess-System. Umgewandelt in elektronische Signale, werden die Messdaten an einen Computer weitergeleitet, der daraus schließlich die Bilder errechnet. „Sie müssen sich das so vorstellen, als ob 80 Fotoapparate nebeneinander geschaltet sind und sich um den Menschen drehen“, sagt Dr. Björn Steffen, Facharzt für Radiologie. Der Ring ist etwa 40 Zentimeter breit.