Gelsenkirchen. Heilpraktikerin und Achtsamkeitstrainerin Marlies Sonnentag spricht über das bewusste Speisen und wie sich damit Krankheiten vermeiden lassen.

Bewusst in eine Banane beißen oder genussvoll eine Suppe schlürfen und sich dabei voll darauf konzentrieren: Auch beim Essen kann Achtsamkeit das eigene Wohlbefinden steigern und sogar Menschen mit Essproblemen helfen.

„Achtsamkeit ist ein Werkzeug, das eigentlich wichtiger ist als das Schwimmen oder das Fahrradfahren“, sagt Marlies Sonnentag. Sie ist nicht nur seit über 40 Jahren Heilpraktikerin, sondern arbeitet auch als Dozentin im Gesundheitsmanagement. 2001 bildete sie sich als eine der ersten in Deutschland im Bereich Achtsamkeit und Stressbewältigung fort. Zum Thema „Achtsam Essen – Sich genussvoll und gesund (er)nähren“ bietet sie Einzelberatungen in ihrer Praxis in der Luitpoldstraße 17 in Schalke an.

In den USA ist das Thema „Achtsamkeit beim Essen“ deutlich präsenter

Das Coaching ist besonders geeignet für Menschen, die unter Übergewicht, Untergewicht, Heißhungeranfällen oder Bulimie leiden. Auch bei Fastfood-Fans und Menschen, die stressbedingt von Nahrungsmittel-Intoleranzen betroffen sind, kann die Methode helfen. Laut der Expertin ist das Thema in Amerika wesentlich präsenter als in Deutschland. Forschungen haben bereits positive Effekte belegt.

„Wir essen nicht immer nur, weil wir hungrig sind, sondern auch weil wir uns gestresst oder müde fühlen und angespannt sind. Oft merken wir das gar nicht“, sagt die 67-Jährige. Das menschliche Gehirn könne kaum zwischen realem und ausgedachtem Stress unterscheiden. Aufgaben, die noch erledigt werden müssen, schwirren immer wieder im Kopf herum. Kleine Auszeiten helfen somit, Ruhe zu finden.

Am besten alle elektronischen Geräte beim Essen ausschalten

Wichtig sei es deshalb, die Sinne auf den Augenblick des Essens zu richten. Das heißt, am besten elektronische Geräte ausschalten und stattdessen bewusst riechen, kauen, schmecken, sehen und die Mahlzeit genießen. Wenn dann doch die Gedanken abschweifen und Stress im Kopf verursachen, sollte man versuchen, immer wieder in den gegenwärtigen Moment zurückzufinden. Weil achtsames Essen den Stresspegel senkt, stärkt sich das Immunsystem und Krankheiten lassen sich vermeiden.

Als weiteren Erfolg nennt Sonnentag: „Wenn ich weniger gestresst bin und mir bewusst mache, wann ich was und wie zu mir nehme, dann esse ich auch weniger ungesundes Essen.“ Von bewusst gesetzten Verboten und Diäten hält sie wenig. Ihr geht es mehr darum, dass ihre Klienten selbst spüren und entscheiden können, was der Körper braucht und sie glücklich macht.

Weitere Informationen auf: www.stressbewaeltigung-und-gesundheit.de.