Oberhausen. Das Wirtspaar Ludwig wagt in der Corona-Krise einen mutigen Schritt. Sie verlassen die Gaststätte Küper und wechseln in ein größeres Lokal.
Einige Stammkunden wissen es schon. Aber längst noch nicht alle. Die gastronomische Landschaft wird sich im Oberhausener Norden verändern. Das beliebte Lokal „Zum Ansitz“ an der Weseler Straße 336 kehrt nach langer Pause zurück.
Das in Schmachtendorf bekannte Wirtspaar Jutta und Gerd Ludwig wagt mitten in der Corona-Krise den mutigen Schritt und wechselt an die Weseler Straße. Der aufwendige Umbau der 330 Quadratmeter großen Kult-Kneipe ist bereits abgeschlossen. Schon am Dienstag, 2. Februar, beginnt der Außer-Haus-Verkauf.
„Wir waren fleißig“, sagt Gerd Ludwig und deutet hinter der Eingangstür auf die modernen hellen Tische und Stühle. Die zu einem Hufeisen geformte Theke zeigt deutlich: Das Gasthaus „Zum Ansitz“ soll nicht als reines Speiselokal sein Comeback erleben. „Sobald es die Corona-Regeln wieder zulassen, setzen wir auch auf den Thekenbetrieb. Bei uns sind Skatgruppen willkommen und es kann auch geknobelt werden. Oder die Gäste können hier ihr Feierabendbier trinken.“
Kneipen-Comeback als Lichtblick in der Corona-Krise
Es wirkt wie ein Lichtblick in den momentan so düsteren Zeiten während der Corona-Krise. Fast alle Gastronomen leiden unter den geschlossenen Türen. Viele Gäste fürchten, dass ihr Lieblingslokal nach dem Lockdown nicht mehr öffnen kann. Auch das Wirtspaar Ludwig plagen Sorgen. Aber sie wollen positiv vorausblicken. „Aufgeben kommt für uns nicht infrage.“
Denn ihre Stammgäste machen ihnen Mut. Schließlich haben die Ludwigs bislang 19 Jahre in der benachbarten Gaststätte Küper an der Schmachtendorfer Straße reichlich Erfahrung gesammelt. In der Krise wollten sie sich verändern. Und stießen auf die mehr als ein Drittel größeren Räume im Lokal „Zum Ansitz“. Dazu gibt es hier einen Wintergarten, einen Biergarten und eine Rasenfläche.
Was hat sich verändert? Der Eingangsbereich samt Theke ist komplett umgerüstet worden. Die hinteren Räume haben ihren gemütlichen Charme behalten. Ein neuer Boden und frischer Anstrich sind hinzugekommen. Eine urige Ecke speziell für Stammtische schmückt ein langgezogener Tisch. 30 Tische plus Biergarten bieten viel Platz. Im Lokal „Zum Ansitz“ floss vor knapp drei Jahren der letzte Gerstensaft im Schankbetrieb. Ein Zwischenmieter verließ die Räume nach kurzer Zeit wieder. Mit den Ludwigs sollen wieder dauerhaft Gäste an die Weseler Straße pilgern.
Außer-Haus-Verkauf startet am 2. Februar
Im Corona-Lockdown darf die Gaststätte „Zum Ansitz“ natürlich noch nicht öffnen. Aber einen Außer-Haus-Verkauf können die Wirtsleute Ludwig schon anbieten.Die telefonisch vorbestellten Speisen (0208-682323) können von Dienstag bis Sonntag zwischen 17 und 20 Uhr an der Weseler Straße 336 abgeholt werden. Für den Außer-Haus-Verkauf gilt eine Sonderkarte mit vielen Schnitzelgerichten, Salat-Varianten und weiteren Gerichten.
Einen Stilbruch müssen die Kunden nicht befürchten. Die Wirte sagen: „Unser Konzept aus der Gaststätte Küper wollen wir fortsetzen.“ Das bedeutet: Jutta Ludwig steht persönlich in der Küche. Neben dem gemütlichen Feierabendbier ist die Speisekarte ihr ganzer Stolz. Ein Spinat-Schnitzel mit Hollandaise-Soße und Käse überbacken und mit Pommes serviert soll 10,90 Euro kosten. Das Lachsfilet auf Gurken-Dill-Gemüse dazu Kartoffelplätzchen ist für 14,90 Euro zu haben.
Perspektive: Thekenbetrieb mit Skat und Knobeln
Die wichtigste Frage für Kneipen-Puristen dreht sich natürlich um den Zapfhahn. Jutta und Gerd Ludwig vertrauen auf einen Revierklassiker aus Duisburg-Beeck. Das gezapfte 0,2-Liter-Glas König Pilsener kostet später 1,70 Euro. Für die 0,3-Liter-Einheit wird 2,40 Euro verlangt. Alt-Trinker können die aufstrebende Marke Bolten bestellen.
Die letzten Farbstriche sind getätigt. Das Lokal glänzt. Was jetzt fehlt, ist natürlich noch ein Ende des Corona-Lockdowns. „Wir hoffen, dass wir unseren Gästen das Lokal bald zeigen können.“ Zunächst startet das Wirtspaar in Schmachtendorf mit dem Außer-Haus-Verkauf. Ihren Ortsteil betonen die Wirtsleute übrigens besonders: Auch wenn das Lokal eigentlich fast neben dem Holtener Bahnhof liegt, wird das Umfeld der Gaststätte noch Schmachtendorf zugerechnet.