Mülheim. Den Kinder-Stücke-Preis 2021 hat die Autorin Nino Haratischwili gewonnen. „Löwenherzen“ heißt ihr Stück, es greift wichtige globale Themen auf.
Die Siegerin der Kinder-Stücke 2021 steht fest: Es ist Nino Haratischwili mit ihrem Stück „Löwenherzen“. Die Autorin erhält den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Preis für das beste deutschsprachige Kinderstück, das im letzten Jahr geschrieben wurde. „Löwenherzen“ beschreibt die Geschichte eines Spielzeuglöwen, der in Bangladesch von einem Jungen genäht und von diesem auf eine weite Reise fast um die ganze Welt geschickt wird.
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Die Jury, bestehend aus den Theaterexperten Thomas Irmer, Kathrin Mädler und Dora Schneider, entschied sich am Samstag nach eineinhalbstündiger öffentlicher Debatte für das Werk der in Hamburg lebenden Autorin, weil es „die Kraft des Theaters und der Fantasie“ zeige. Auf zupackende Weise greife „Löwenherzen“ mutig große, globale Themen von Kinderarbeit und Migration bis Leihmutterschaft auf. Dabei stelle es gesellschaftliche Zustände in Frage und rege dazu an, Zukunftsperspektiven zu entwickeln. „Jede Szene vermittelt die Chance auf Veränderung, jede Figur hat einen optimistischen Gestaltungswillen“, so die Juroren.
Nino Haratischwili ist Theater- und Romanautorin sowie Regisseurin und 1983 in Tbilissi geboren. Sie wurde schon mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Anna-Seghers-Literaturpreis und dem Bertolt-Brecht-Preis. Haratischwili setzte sich im Wettbewerb gegen vier weitere Autoren durch, nominiert waren auch Esther Becker mit „Das Leben ist ein Wunschkonzert“, Christina Kettering mit „Time Out“, Dea Loher mit „Bär im Universum“ und Bernhard Studlar mit „Megafad oder Der längste Nachmittag des Universums“.
Aufführungen im November
Außerdem hat eine Jugend-Jury ihren Preis vergeben. Sie bestand aus sechs Mülheimer Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren, die sich im Rahmen mehrerer Workshops mit den Wettbewerbsstücken auseinandergesetzt hatten. Auch ihnen gefiel „Löwenherzen“ am Besten.
Wegen der anhaltenden Pandemie konnten die Kinder-Stücke in diesem Jahr nicht live gezeigt werden. Die Organisatoren entschieden sich auch dagegen, den Wettbewerb ins Netz zu verlegen. Die fünf Aufführungen sollen live auf der Bühne und vor Publikum in Mülheim gezeigt werden – und zwar im November.