Oberhausen. Auf einer bewaldeten Grünfläche in Oberhausen sollten Wohnungen entstehen. Doch die Politik entscheidet sich dagegen: Schlappe für Stadt und CDU.
Drei neue Mehrfamilienhäuser wollte ein Investor an der Falkestraße in Königshardt errichten. Auf einer Grünfläche direkt neben dem Nordfriedhof sollte ein rund 5000 Quadratmeter großes Areal versiegelt und bebaut werden. Die Stadt wollte das Grundstück an den Investor verkaufen und den Weg für eine Bebauung frei machen – doch die Politik schiebt dieser Idee den Riegel vor. Der Haupt- und Finanzausschuss entschied sich in seiner Sitzung am Montag knapp gegen das Vorhaben. Eine Schlappe für die Verwaltung und die CDU-Fraktion.
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Sowohl die Stadt als auch die Fraktion der Christdemokraten hatten sich klar für die Pläne ausgesprochen. „Oberhausen braucht neue Wohnungen“, mahnte Denis Osmann, planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, im Hauptausschuss, der wegen der anhaltenden Corona-Pandemie in kleinerer Besetzung anstelle des größer besetzten Stadtrates tagt. Kritik, vor allem aus ökologischer Sicht, könne er nicht nachvollziehen. Immerhin sähen die Pläne der Stadt vor, neben der 5000 Quadratmeter großen Baufläche die übrigen 20.000 Quadratmeter des Plangebietes als Grünfläche zu schützen.
Grüne Oberhausen: Stadt hat genug versiegelte Flächen
Als „Wahnsinn der Flächenversiegelung“ bezeichnete dagegen Linken-Fraktionschef Yusuf Karacelik die Pläne. „So wird der Klimawandel nicht gestoppt.“ Andreas Blanke (Grüne) stimmte mit ein: Oberhausen habe ausreichend versiegelte Fläche. Die Stadt solle also lieber mal darüber nachdenken, diese bereits versiegelten Flächen besser zu nutzen, sprich: Altbestand zurückzubauen, um Platz für Neues zu schaffen.
Die SPD hatte sich, wie auch die Linken, bereits im Vorfeld der Sitzung kritisch zu den Plänen an der Falkestraße geäußert. Bei einer Besichtigung vor Ort hätten Mitglieder der Fraktion „ein intaktes Stück Natur“ vorgefunden. „Auf relativ kleiner Fläche hat sich hier ein Miteinander von altem Baumbestand, freier Wiese und dichtem Unterholz entwickelt“, sagte der planungspolitische Sprecher Ulrich Real.
Knappe Entscheidung gegen Bebauung an der Falkestraße
Die Entscheidung fiel mit zehn zu zwölf Stimmen am Ende knapp aus: Für die Bebauung stimmten CDU, FDP, BOB und Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU), dagegen SPD, Grüne, Linke und AfD. Letztere entschied sich nicht aus „emotionalen“ Klimaschutzgründen, wie Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kempkes sagte. Man wolle sich vielmehr „nicht zum Diener kommerzieller Interessen machen“.
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