Gelsenkirchen-Buer. 2020 hatte ein Brand an der De-la-Chevallerie-Straße in Gelsenkirchen-Buer gewütet. Der Besitzer sagt jetzt, wann wieder Mieter einziehen können.
Eineinhalb Jahre ist es jetzt her, seit ein Brand in einem Mehrfamilienhaus an der De-la-Chevallerie-Straße in Buer wütete, das Haus vorerst unbewohnbar machte. Seitdem dauern die Renovierungsarbeiten an. Jetzt erklärt der Eigentümer der Immobilie, was der Grund für die lange Bauzeit ist und wann er mit der Rückkehr der ersten Mieter rechnet.
Es war die Nacht zum 24. September 2020, als auf dem Dach des Hauses schräg gegenüber vom Buerschen Markt ein Feuer ausbrach. Schnell stand das ganze Dachgeschoss in Flammen. Mit einem Großaufgebot an Kräften bekämpfte die Gelsenkirchener Feuerwehr den Brand und konnte zumindest verhindern, dass das Feuer auch auf andere Gebäude übergriff. Doch der Schaden war immens: Das Dachgeschoss wurde durch den Brand vollständig zerstört, das Löschwasser sorgte dafür, dass auch die darunter liegenden Geschosse unbewohnbar wurden.
In diesem Monat sollen die ersten Mieter in das Haus in Gelsenkirchen einziehen
Immerhin: Menschen kamen bei dem Brand nicht zu Schaden, alle 32 Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Doch sowohl für die Wohnungs- als auch für die gewerblichen Mieter im Erdgeschoss hieß es, dass sie vorerst ohne Dach über dem Kopf waren. Eine Welle der Hilfsbereitschaft schwappte damals durch Gelsenkirchen: Menschen spendeten Kleider und Spielzeug, die Stadt Gelsenkirchen half bei der Wohnungssuche.
Heute ist das Haus an der De-la-Chevallerie-Straße noch immer eingerüstet, die Bauarbeiten dauern weiter an, noch wohnt dort niemand. Das hätte sich Egmont Schulze Pellengahr, Besitzer der Immobilie, auch anders vorgestellt. Noch im vergangenen Sommer hatte er davon gesprochen, dass eventuell im November 2021 die ersten Mieter einziehen können – jetzt hat er seine Prognose revidiert. „Ich hoffe, dass die Wohnungen in den Geschossen eins bis drei ab Juli wieder bezugsfertig sind“, sagt er. Bis auch das Dachgeschoss wieder bewohnbar ist, könnte es bis zum Oktober dauern.
So wird sich der Zuschnitt der Wohnungen ändern
„Der Zustand der Hauses war viel schlechter, als wir zunächst gedacht hätten“, sagt Schulze Pellengahr. Zunächst sei er davon ausgegangen, dass ein sechsstelliger Betrag nötig wäre, um die Kosten für eine Renovierung zu decken – „inzwischen liegen wir bei deutlich mehr als einer Million Euro“, so der Hausbesitzer. Auch seien die Materialkosten in den vergangenen Monaten bekanntlich deutlich gestiegen.
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Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner des Haues könnten sich aber auf mehr Komfort einstellen – Schulze Pellengahr werde die Renovierung auch für eine gründliche Modernisierung nutzen, teilte er im Gespräch mit dieser Redaktion mit. „Die Leitungen werden komplett erneuert“, sagt er, „auch werden sämtliche Bäder neu gestaltet. Der Immobilienbesitzer stelle sich auf eine geänderte Nachfrage am Immobilienmarkt ein. „Es werden immer öfter größere Wohnungen gesucht“, sagt er. Daher werde der Zuschnitt der Wohnungen verändert: Künftig solle es mehr Vier-Zimmer-Wohnungen geben. Er sei bereits im Kontakt mit künftigen Mietern, Verträge habe er aber noch nicht unterschrieben.
Das sagt der Hausbesitzer zum Thema Mieten
Erdgeschoss wird schon wieder genutzt
Während noch keine Mieterinnen und Mieter im Haus wohnen, ist das gewerblich genutzte Erdgeschoss seit längerem schon wieder bezogen. Unter anderem befindet sich hier das „Braut-Atelier-Angelina“, das zwischenzeitlich zur Horster Straße gezogen war.Die Ursache für den Brand im September 2020 war relativ schnell nach dem Unglück ermittelt. Auslöser war offenbar der fahrlässige Umgang mit einer Flamme. Das hatten die Ermittlungen eines Brandsachverständigen ergeben.
Im Staffelgeschoss auf dem Dach, das derzeit neu gebaut wird, soll sogar eine hochklassige Penthouse-Wohnung entstehen – mit umlaufender Terrasse. „Wer dort wohnt, hat einen Blick in drei Richtungen, unter anderem in die Buersche Innenstadt“, verspricht Schulze Pellengahr. Dafür werde eine Wohneinheit wegfallen, wenn das Haus fertig ist, wird es dort 23 statt wie bisher 24 Wohnungen geben.
All zu viel teurer soll das Wohnen an der De-la-Chevallerie-Straße aber nicht werden. Die künftigen Mieten, sagt der Hausbesitzer, sollen „möglichst auf dem alten Niveau“ bleiben.
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