Gelsenkirchen-Erle.
In den Kampf gegen Autoposer ist die Stadt mit ihren neuen Gegenmaßnahmen am Mittwoch gestartet. Ab 18 Uhr wurden die Zuwege zum Apollo-Kinocenter und zu den umliegenden Gastro-Betrieben zwischen Adenauer- und Willy-Brandt-Allee mit Baken abgesperrt, neue Verbotsschilder an dem Privatgelände installiert. Zugleich bezog ein Wachdienst Posten.
Stölting-Wachdienst kontrolliert Zufahrten, Security, Polizei und KOD patrouillieren auf dem Freigelände in Gelsenkirchen-Erle
Den Zuschlag für den Wachdienst hat kurzfristig das Gelsenkirchener Unternehmen Stölting bekommen. Auch die Polizei zeigte wieder Präsenz. So will die Stadt in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Sicherheits- und Ordnungsdiensten verhindert, dass sich auf dem Freigelände hunderte von PS-Fans mit ihren hochgezüchteten Fahrzeugen treffen und und den Gästen der Restaurants ihre Freizeit verleiden.
Wirkung: Frühankömmlinge drehten mit ihren PS-Boliden vielfach wieder ab
Das zeigte Wirkung. Von zehn Fahrern in PS-Boliden, die schon zu früher Stunde die Lage sondierten und schauten, ob schon was los ist auf dem Gelände, bogen etwa acht direkt wieder ab und machten angesichts der Obrigkeit kehrt. Nicht ohne das Handy zu zücken und wohl Freunden und Bekannten Bescheid zu sagen. Andere versuchten ihr Glück mit der Vorgabe, eines der Lokale besuchen zu wollen.
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Aber auch das kann ein kurzes Glück sein: Denn Zugang zum Freigelände erhält nämlich nur, wer das Gastro-Angebot auch wirklich nutzt. Der Aufenthalt an oder in den Fahrzeugen sowie der Verzehr von Speisen und Getränken in den Autos ist nicht mehr erlaubt. Das soll „Partys und PS-Demonstrationen“ unterbinden. Und Gäste und Anwohner vor Ruhestörungen schützen.
Und: Während Zweier-Teams den Zustrom der Gäste an den Zufahrten des Apollo-Kinocenters kontrollierten, patrouillierten drei weitere Aufpasser kreuz und quer auf dem Parkplatz, nahmen „die Gäste im Verdachtsfall genauer unter die Lupe“, so der Einsatzleiter von Stölting. Verstärkung stand mit KOD und Polizei bereit.
Gelsenkirchener Hotspot zog bis zu 500 Autoposer und 1000 Besucher an
In der Vergangenheit tummelten sich bis zu 500 Autos und mehr als 1000 Menschen auf dem Gelände, ausgestattet mit Campingstühlen, Shishas, Essen und Getränken. Gern wurde auch das Angebot von L’Osteria, Café del Sol, Xiao oder McDonald’s genutzt für den kleinen Hunger oder Durst zwischendurch, entsprechend vollgemüllt war die Fläche am nächsten Morgen. Die Reinigung dauerte oft Stunden.
Reaktionen der Autoposer: Ärger, Frust, Trotz
Die Auto-Fans haben sehr unterschiedlich darauf regiert, dass ihr Hotspot jetzt nicht mehr frei zugänglich ist. Ihr Frust und ihr Ärger richtete sich zum einen gegen einige wenige aus der Poser-Szene, die über die Stränge schlagen - etwa mit illegalen Rennen oder mit ultralauten Burnouts und Fehlzündungen.
Zum anderen formierte sich Trotz gegen die Obrigkeit. In Kanälen sozialer Medien machten Ankündigungen die Runde, sich nicht unterkriegen zu lassen und/oder sich alternative Treffpunkte zu suchen. Die nächste Runde in dem Katz-und-Maus-Spiel ist eingeläutet.
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