Mülheim. Am 8. März wird der Internationale Frauentag gefeiert. Warum Frauen noch immer benachteiligt sind und was der Mülheimer Integrationsrat fordert.
Frauen verdienen in Deutschland im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer, bringen 2,4-mal so viel Zeit für unbezahlte Fürsorgearbeit auf und sind deutlich seltener als ihre männlichen Kollegen in Führungspositionen: Seit mehr als 100 Jahren wird am 8. März, dem Internationalen Frauentag, auf Frauenrechte und die (Un-)Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht.
„Der 8. März ist ein kämpferischer Tag“, sagt Hasan Tuncer, Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt. Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, verschenkten er, Saadia Ibaoune und Mustafa Ali, die ebenfalls im Integrationsrat sitzen, in der Innenstadt Rosen und Tulpen an Frauen. „Wir wollen ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, so Tuncer.
Internationaler Frauentag: Mülheimer fordert mehr Gleichberechtigung
Im kommenden Jahr wolle er eine Demonstration für mehr Gleichberechtigung organisieren, denn: „Als Mann bin ich genauso unfrei wie die Frau, denn ich bin gezwungen, eine Position einzunehmen, die Frauen unglücklich macht.“
Seinen Ursprung hat der Frauentag im Jahr 1909 in den USA. Erst 1975 haben die Vereinten Nationen den 8. März offiziell zum Internationalen Frauentag erklärt. Von den insgesamt 193 Mitgliedsstaaten der UN haben allerdings 49 keine Gesetze, um Frauen vor häuslicher Gewalt zu schützen. In 18 Ländern kann Frauen von ihren Ehepartnern sogar verboten werden, Arbeiten zu gehen.
In diesem Jahr steht der Frauentag unter dem Motto „Gleichstellung der Geschlechter heute für ein nachhaltiges Morgen“. Denn Klimaschutz sei ohne die Beteiligung von Frauen und Mädchen nicht möglich.