Gelsenkirchen-Horst. Beteiligungen machen der Gelsenkirchener GGW Freude: Es läuft rund in Nordstern- und Wissenschaftspark. Gut gestartet ist der Hausmeisterdienst.
Kein Gewerbe- und Industriebereich in Gelsenkirchen hat in den vergangenen Jahrzehnten eine derartige Veränderung erfahren wie der Nordsternpark: Die Initialzündung für die Wiedergewinnung einer ganzen Landschaft am Rhein-Herne-Kanal lieferte die Buga, die Bundesgartenschau 1997. Auf Parks statt Industriebrache folgte die Transformation der alten Zechengebäude. Der Wohnungsriese Vivawest hat hier seinen Sitz im Denkmal, erweiterte den Standort ab 2015 gar um einen Neubau. Die international tätigen Ingenieure von Müller BBM haben 2019 als Hightechansiedler knapp 120 Arbeitsplätze aufgebaut. In Summe, rechnet man bei der Nordsternpark GmbH, sind auf dem Gelände rund 1800 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden. Zum Vergleich: Zu Zechen-Zeiten waren es auf Nordstern zum Schluss 1500.
Gelsenkirchener Wohnungsbaugesellschaft ist Mehrheitsgesellschafterin
Bei der Gelsenkirchener gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft GGW in Erle, sie ist mit 94,9 Prozent der Geschäftsanteile Hauptgesellschafterin der Nordsternpark GmbH, registriert Geschäftsführer Harald Förster die Gesamtentwicklung äußerst zufrieden. „Wir haben mit 96,6 Prozent einen sehr guten Vermietungsstand. Insgesamt haben wir 23.000 Quadratmeter in der Vermarktung“, so Förster. Größte Büromieter sind mit jeweils etwas über 2000 Quadratmeter Fläche die Knappschaft Bahn-See und Gelsen-Net.
Gesellschaft hat eine eigene Hausmeisterorganisation aufgebaut
2020 hat die Nordsternpark GmbH den Umsatz von zuvor 2,4 auf 3 Millionen Euro gesteigert, das Jahresergebnis wird (nach einem Minus von 81.000 Euro 2019) mit 80.000 Euro angegeben. Deutlich gesteigert wurden 2020 Bilanzsumme und Anlagevermögen auf 20,5 Millionen (16,8 Millionen 2019) und 17,2 Millionen (15,2 Millionen 2019) Euro. Die Zahlen zeigen: Die Nordsternpark GmbH hat kräftig investiert. Förster sieht durchaus Steigerungsmöglichkeiten über die Drei-Millionen-Euro-Umsatzmarke hinaus und setzt dabei auf die Karte Dienstleistungen. „Wir haben angefangen, eine Hausmeisterorganisation aufzubauen. Die ist besser gestartet, als wir das im Coronajahr im Grunde erwartet hatten.“
Die Hausmeister erbringen Dienstleistungen für die Nordsternpark-Anlieger, aber auch für die GGW, künftig soll der Einsatzbereich auch auf den Wissenschaftspark in Ückendorf ausgedehnt werden. Die Besonderheit der neuen Organisation: Sie vereint in den Teams ausgebildete Handwerker und Kräfte, die über den sozialen Arbeitsmarkt finanziert werden.
Nordsternpark GmbH ist auch Vermieter des Talentzentrums NRW
Unternehmerisches Ziel der Nordsternpark GmbH ist die gewerbliche Vermietung von Immobilien – und das stadtweit. Zu den architektonischen Perlen gehört dabei ein weiteres Denkmal im Süden der Stadt: das alte Arbeitsgericht. Das Gebäude an der Bochumer Straße 86 wurde 1919 nach Plänen des Architekten Theodor Waßer fertiggestellt und diente Verwaltungsgebäude der Gelsenkirchener Gussstahl- und Eisenwerke AG. Im Zuge der IBA, der Internationalen Bauausstellung Emscher Park wurde der Komplex als Teil des Wissenschaftsparks saniert und war schließlich von 1993 bis 2016 Sitz des Arbeitsgerichts Gelsenkirchen, ehe dort das NRW-Zentrum für Talentförderung einzog. Das Talentzentrum ist nun als Einrichtung dauerhaft etabliert. Entsprechend konnte der Mietvertrag verlängert werden. Er läuft jetzt zunächst bis 2027.
Veranstaltungsmanagement im Wissenschaftspark vom Lockdown betroffen
Die GGW-Beteiligung an der Wissenschaftspark Gelsenkirchen GmbH WPG (die Erler Wohnungsbaugesellschaft hält seit 2017 49 Prozent der Anteile) hat dagegen unter den Corona-Folgen deutlicher gelitten, da das Veranstaltungsmanagement über Monate vom Lockdown betroffen war. Die Umsatzerlöse stagnierten 2020 bei 2,5 Millionen Euro, die Beteiligung schloss die GGW mit 155.000 Euro Verlust ab. Als Mitgesellschafterin hat die Stadt Gelsenkirchen als Defizitausgleich zudem den maximal festgeschriebenen Zuschuss in Höhe von 200.000 Euro geleistet.
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13.8000 Quadratmeter Fläche, davon 10.000 Quadratmeter Büroraum, vermietet und bewirtschaftet die WPG. Der Vermietungsstand liegt auch hier laut Förster „deutlich über 90 Prozent“. Insgesamt, ist er überzeugt, „steht der Wissenschaftspark deutlich solider da als vor ein paar Jahren.“
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