Mülheim. Die britische Corona-Mutation ist viermal in Mülheim nachgewiesen worden. Fünf Prozent der positiven Tests werden stichprobenartig untersucht.
- Die britische Corona-Mutation ist nun auch in Mülheim nachgewiesen worden. Wie das Gesundheitsamt mitteilte, „gibt es insgesamt vier Nachweise“.
- Das Labor des Mülheimer Diagnosezentrums untersucht stichprobenartig fünf Prozent der Corona-Tests auf Mutationen.
- Mülheim: Im Evangelischen Krankenhaus werden zehn Prozent der Corona-Tests auf Mutationen untersucht.
In Mülheim ist die britische Corona-Mutante nachgewiesen worden. „Insgesamt gibt es vier Nachweise der englischen Variante“, teilte Gesundheitsamtsleiter Frank Pisani auf Nachfrage mit.
Bei einer Probe sei der CT-Wert zu hoch gewesen, so dass der Nachweis unvollständig bliebe. Beim CT-Wert, der bei einem PCR-Test erhoben wird, gilt: Je höher der gefundene CT-Wert ist, desto niedriger ist die ursprüngliche Viruskonzentration in der untersuchten Probe. Der erste Nachweis der Mutante in Mülheim datiert vom 27. Januar. Die Stadt hat dies aber erst jetzt auf Nachfrage kommuniziert.
Mülheimer Diagnosezentrum: Fünf Prozent der Corona-Proben werden auf Mutationen untersucht
Das Labor des Diagnosezentrums untersuche stichprobenartig fünf Prozent der positiven Corona-Tests auf Mutationen. „Bei Verdacht kann auch ein gezielter Nachweis einzelner Mutationen beauftragt werden“, sagt Pisani. Bei Tests, die in Arztpraxen oder Krankenhäusern durchgeführt werden, sei der Nachweis vom jeweiligen Labor abhängig. „Einige untersuchen fünf Prozent der Proben, anderen untersuchen jede Probe gezielt auf die englische Variante“, so Pisani.
So werden nach eigenen Angaben im Evangelischen Krankenhaus zehn Prozent der PCR-Tests auf einen möglichen Nachweis der neuen Varianten hin durchgeführt. Bislang sei ein Patient mit Mutation behandelt worden. Für diesen Fall gelten besondere Schutzmaßnahmen. Zum Beispiel entsorgen die Mitarbeitenden nach dem Kontakt zu diesen Patienten ihre persönliche Schutzausrüstung direkt in einem geschlossenen Behälter. „Es war leider zu erwarten, dass die neue Variante auch Mülheim erreichen wird“, sagt Nils B. Krog, Geschäftsführer des EKM. „Insofern begrüßen wir, dass der Lockdown weiter fortgeführt wird.“
Laut Stadtdirektor Frank Steinfort gebe es für die Stadt bei Verdacht auf größere Ausbrüche die Möglichkeit, bei der Universität Bielefeld kostenlos alle positiven Proben sequenzieren zu lassen.
Corona-Mutationen in Mülheim: Ein Fall im Seniorenheim
Eine Mutation ist in einer Senioreneinrichtung entdeckt worden, die anderen im privaten Zusammenhang. Zwei der Nachweise resultierten aus Ansteckungen, die anderen beiden Fälle seien unabhängig voneinander aufgetreten. Die Betroffenen müssen einen negativen PCR-Test vorweisen, bevor sie aus der mindestens 14-tägigen Quarantäne entlassen werden.
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„Die Infektionsgefahr ist in Mülheim so wie im gesamten Bundesgebiet“, so Pisani. „Die Mutationen werden langfristig den Urtyp verdrängen.“ Umso wichtiger sei es, dass sich die Bürger an die Hygieneregeln halten.
In der Nachbarstadt Duisburg, in der bereits rund 40 Mutationen nachgewiesen worden sind, darunter auch die südafrikanische Variante, lässt der Krisenstab 15 Prozent der Proben auf Mutationen untersuchen. Das Robert-Koch-Institut gibt fünf Prozent als Maßgabe an die Labore vor.
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