Mülheim..

Stichtag ist der 26. März; dann tagt der Bildungsausschuss und dann wollen die vier Styrumer Schulleiter den Politikern ihre Pläne für ihren Stadtteil als Beschlussvorlage präsentieren.

Die Kernideen stehen bereits: Reduktion der Schulstandorte, längeres gemeinsames Lernen, enge Kooperation zwischen Grundschulen und weiterführender Willy-Brandt-Schule, mehrkonfessionelle Lehrpläne. Um die inhaltlichen Ideen umzusetzen, das sagen die Schulleiter ausdrücklich, muss um- und angebaut werden. „Mit allem anderen“, betont Maria Reimann, Leiterin der Kath. Grundschule in Styrum, „werden wir auf Dauer scheitern.“

Weg von den Teilstandorten

Zusammenarbeit ist in Styrum kein diffuses Zukunftsprojekt, sondern fester Wille. Dienstag tagten alle rund 120 Styrumer Lehrer, um sich kennen zu lernen und Kooperationswege zu erarbeiten. Damit tragen die Pädagogen die Pläne ihrer Vorgesetzten mit und sind aktiv an der inhaltlichen Umsetzung beteiligt.

Weg von den Teilstandorten, die die Arbeit massiv erhöhen, wollen die Grundschulleiter, weg vom Nebeneinander- oder gar Gegeneinander-Arbeiten und auch weg von konfessionellen Angeboten. Konkret sehen die Pläne vor, aus drei Grundschulen mit drei Teilstandorten zwei zu machen: die Katholische und die Evangelische Grundschule am Standort Zastrowstraße würden zu einer verschmelzen, eine weitere bliebe in direkter Nähe zur Willy-Brandt-Schule an der Augustastraße.

Die Gesamtschule will eng mit den Primarschulen kooperieren, an denen Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse unterrichtet werden sollen. Ziel dessen ist, erläutert Behrend Heeren, Leiter der Willy-Brandt-Schule, „alle Styrumer Kinder, auch die Leistungsspitze, im Stadtteil zu halten“. Denn das gelinge heute vielfach nicht.

Mitmachen beim Modellversuch

Die Schulleiter würden sich gerne um die Teilnahme bei einem Modellversuch des Landes, „Schule von eins bis zehn“, bewerben, der von 2013 bis 2023 laufen soll. Dazu, sagt Heeren, brauche es aber einen entsprechenden Beschluss der Politik. Auch über die Mehrkonfessionalität an der Zastrowstraße muss noch beraten werden; in diesem Fall haben die Eltern das Wort.

Im Vorfeld, sagt Rainer Elsing, Schulleiter der Ev. Grundschule, werde man die Eltern informieren: „Ihnen muss klar sein, dass bei der Entscheidung für eine der beiden Konfessionen zwar mehr Schüler kommen, aber nicht mehr Lehrer.“ Denn evangelische Pädagogen dürften nicht an einer katholischen Schule unterrichten und umgekehrt. Der Aspekt der Mehrkonfessionalität, das Einbinden des Islam, ist den Styrumern wichtig, nur so werde man der Realität im Stadtteil gerecht.

Entschieden ist noch nichts in Styrum. Klar ist bisher nur eines, sagt Simone Dausel, Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Styrum: „Es muss gebaut werden.“ Wenn die Teilstandorte dichtgemacht werden, wie im Bildungsentwicklungsplan teils bereits beschlossen, kommen auf die Hauptstandorte mehr Schüler zu. „Im Moment haben wir so viele Räume, wie wir brauchen, aber keinen Spielraum.“