Werner B., der gelernte Bankkaufmann und mehrfache Bankräuber, hat seinem Leben ein Ende gesetzt.
Am Montag um 6.06 Uhr fanden ihn Beamte des Essener Gefängnisses tot in seiner Zelle. Der 40-Jährige hatte sich an seinem Bettlaken aufgehängt.
„Dafür gab es nicht die geringsten Anzeichen”, erklärte JVA-Leiter Herbert Paffrath gegenüber der WAZ. Werner B. habe sich am Wochenende völlig normal verhalten, niemandem sei etwas aufgefallen. So sei er als Untersuchungshäftling in einer Einzelzelle untergebracht worden, da kein Suizidverdacht bestanden habe.
Der gebürtige Bredeneyer Werner B. hatte noch am Freitag vor der VII. Strafkammer gesessen. Dort musste er sich wegen Bankraubs verantworten, eine hohe Strafe erwartete ihn. Denn schon 1997 war erstmals wegen zweier Überfälle bestraft worden, 2001 erneut. Mehr als zehn Jahre hatte er schon verbüßt, als er am 19. März 2009 vorzeitig entlassen wurde. Nur wenige Monate später, im Juli, überfiel er die Bredeneyer Filiale der Commerzbank. Kein Profiüberfall: Die Spielzeugpistole in der Hand schreckte den Filialleiter nicht ab. Er überwältigte Werner B., dessen Pistole beim Gerangel zerbrach.
Im Prozess hatte Verteidiger Volker Schröder ihn zum Motiv schweigen lassen wollen. Doch B. hielt sich daran nicht, nannte auf eindringliche Fragen von Richter Rudolf Fink psychische Probleme als Motiv für den Überfall. Das Gericht ordnete eine psychiatrische Untersuchung des Angeklagten an, Sicherungsverwahrung drohte. Nichts, mit dem Werner B. nach seiner langen Hafterfahrung nicht gerechnet hätte. -ette