Mülheim. Auf dem Gelände der Lederfabrik Hammann in Speldorf, die sich im Insolvenzverfahren befindet, brannte eine Lagerhalle. Die Feuerwehr rückte zum Großeinsatz aus. Die Hansastraße war für den Verkehr komplett gesperrt. Offenbar löste Funkenflug das Unglück aus.
Manchmal werden Katastrophen in der Nachbarschaft kaum bemerkt: Während Donnerstag gegen 14 Uhr in der Hansastraße etwa 70 Feuerwehrleute gegen den Großbrand auf dem Gelände der Lederfabrik Hammann ankämpften, ging das geschäftige Leben auf der Duisburger Straße in Speldorf ganz normal weiter. Dabei soll die Rauchsäule über der etwa 40 mal 20 Meter langen Lagerhalle schon von Essen aus zu sehen gewesen sein, berichteten Zeugen. Zu sehen und zu riechen war der Brandrauch jedenfalls in der ganzen Straße, die wie vernebelt wirkte. Erst gegen 16.30 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. „Die Zugänglichkeit war nicht einfach”, sagte Feuerwehrchef Burkhard Klein.
Gegen 13.30 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden. Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben, hatte die Polizei die Anwohner über ihre Lautsprecher aufgefordert, nachdem die Hansastraße bereits weiträumig abgesperrt worden war. Die Einsatzzentrale des DRK, der Lederfabrik benachbart, hatte Autos und Hilfskräfte auf der Straße.
Unbeeindruckt schickten sich einige Einkaufswillige dennoch an, vorbei an Polizei- und Feuerwehrwagen, Schläuchen und Gerät den Discounter gegenüber von Hammann anzusteuern, wurden aber von der Polizei daran gehindert. Direkt auf dem Supermarkt-Parkplatz gegenüber der Lederfabrik war ohnehin alles voller roter Autos: Drei Löschzüge der Berufs- und ein Zug der Freiwilligen Feuerwehr waren im Einsatz, dazu kamen Sonderfahrzeuge. Die Einsatzzentrale der Feuerwehr steuerte von hier aus die Brandbekämpfung, die sich hinter der Häuserzeile abspielte und von der verrauchten Straße aus kaum zu sehen war.
Die Feuerwehrleute hatten ihre Schläuche durch die Einfahrt der Fabrik und zum Teil auf benachbarte Grundstücke gelegt und bekämpften den Vollbrand, der sich im Inneren der Lagerhalle ausgebreitet hatte, von beiden Seiten und von einer Leiter aus.
Mehrere Arbeiter hatten sich unverletzt auf die Straße gerettet und wurden dort von der Feuerwehr befragt, welche Materialien noch in der Halle der sich im Insolvenzverfahren befindenden Firma lagern. Einige Chemikalien und Kartons mit Lederhäuten waren darunter. Das Umweltamt war aber später vor Ort und stellte keine Gefährdung fest.
Die Feuerwehr konnte zuvor Gas- und Sauerstoffflaschen bergen, die zu Trennarbeiten verwendet wurden. Nach den Ermittlungen der Kripo war wohl Funkenflug die Brandursache: Eine Entsorgungsfirma war kurz vor dem Ausbruch des Feuers mit der Zerlegung eines Druckbehälters beschäftigt gewesen. Arbeiter hatten noch versucht, den Brand selbst zu löschen. Es wird nun wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt, so die Polizei. Die Feuerwehr war noch bis in den Abend mit Aufräumarbeiten beschäftigt.