Mülheim.

Wer die A 40 in Heißen verlässt oder dort auffährt, kann das Ergebnis der Baumfällarbeiten aus nächster Nähe sehen. Wie angekündigt, lässt der für Autobahnen und Landesstraßen zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW dort auf drei Hektar durchforsten. Ziemlich kahl sehen die Grundstücke, die nicht der Stadt gehören, inzwischen schon aus. Anwohner fragen sich, ob das so sein muss.

Es muss, sagt Hans-Jürgen Busche, Leiter der Autobahnmeisterei Duisburg, dessen Leute auch gerade den Grüngürtel am Autobahnkreuz Duisburg auf Vordermann gebracht haben. In Heißen sei ein Schwerpunkt, weil dort 30, 35 Jahre lang nichts gemacht worden sei. Kranke und tote Bäume müssten aus Sicherheitsgründen entfernt und Sichtachsen von Kleingehölzen freigeschnitten werden. „Da steht nicht mehr viel Gesundes dabei“, sagt Busche. Was in Heißen gefällt werde, erklärt er, sind schnell wachsende Weichholzarten wie Pappeln und Weiden, die sich selbst ausgesät hätten, nicht standsicher seien, zum Querlegen neigten und zudem Buche, Eiche und Ahorn den Platz zum Wachsen nähmen. „Ein Baum kann nur eine Krone entwickeln, wenn er Licht und Luft hat“, erklärt er.

Vegetation als Lärmschutz zu vernachlässigen

Busche hat Verständnis dafür, dass der neue freie Blick manchen stört. Wie grün es aber aussieht, wenn Bäume und Gehölze Platz zum Wachsen haben, könne man am Kreuz Duisburg-Kaiserberg sehen, wo vor zwei Jahren durchgeforstet wurde. Dem Lärmschutz hätten die abgeholzten Bereiche ohnehin nicht gedient, sagt Hans-Jürgen Busche. Die Experten vom Umweltamt geben ihm Recht: „Es braucht mindestens 100 m dichten Wald, um überhaupt von Lärmschutz reden zu können“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Insgesamt sei Vegetation zur aktiven Minderung von Lärm zu vernachlässigen. Eine subjektive Komponente gebe es aber: Wenn man einen freien Blick auf die Autobahn hat, fühle es sich irgendwie lauter an, so Wiebels.