Durch die Aktion "Kunst und Caritas" sind 2200 Euro für die Hilfseinrichtung "Gleis 51" zusammengekommen. Selbst NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zeigte sich von der Idee beeindruckt.
„Ein Projekt, das Schule machen wird”, ist Werner Groß-Mühlenbruch jetzt schon überzeugt. Dabei ist der Caritas-Direktor besonders stolz auf die gute und harmonische Zusammenarbeit zwischen den Caritas-Teams der beiden Pfarreien Herz-Jesu und St. Marien. Er könnte sogar Recht behalten, denn die rund zwölf ehrenamtlichen Mitarbeiter, die ihre Arbeit für die Ausstellung „Kunst und Caritas” gerade erst abgeschlossen haben, wollen hochmotiviert schon jetzt weiter machen.
"Wie machen wir auf unsere Arbeit aufmerksam?"
Die Idee zur Ausstellung im vergangenen Mai sei den Caritas-Mitarbeitern zu den jährlichen Werkwochen gekommen, erzählt Ehrenamtler Günter Weber. „Wie machen wir auf die Arbeit der Caritas aufmerksam?”, war die Leitfrage. Ein Ehrenamtler berichtete von einer erfolgreichen Ausstellung zum Thema Burundi (Afrika) – „doch was nehmen wir?”, fragte sich das Team. Dann fiel jemandem die Aquarelle und Ölgemälde des 1991 verstorbenen Kaplans Johannes Geulen ein sowie der Fotografiemeisterin Mechthild Real.
Als schließlich der ideale Raum – ein leerstehendes Geschäft an der Elsässer Straße 44 – gefunden war, startete die Initiative durch. Das „Lockmittel” Kunst funktionierte mit großem Erfolg, wie der Caritas-PR-Mann Reinhard Messing berichtet: „Unzählige Besucher nahmen unser ungewöhnliches Informationsangebot wahr und kauften auch die handsignierten Gemälde.” 2200 Euro kamen so insgesamt zusammen. Der Erlös kommt dem „Gleis 51 – Caritas am Bahnhof” zugute. Die Einrichtung hilft verschiedensten Menschen von Jung bis Alt, von Suchtkranken bis zu Alleinerziehenden. „Es ist eine niederschwellige Anlaufstelle”, betont Messing, die die Nachfolge der Bahnhofmission angetreten hat – „denn am Bahnhof wollte man keine 'Suppenküche'.” Und die so genannte Szene erst recht nicht.
Anerkennung tat gut
Die Anerkennung durch das Besucherinteresse „tat natürlich gut”, gibt Weber zu. „Wir haben aber auch den Draht zu Menschen gefunden, die sich sonst wenig in die Gemeinden integriert fühlen”, teilt eine weitere Ehrenamtliche mit. „Die Idee hat mich beeindruckt”, brachte – ganz angesteckt von soviel ehrenamtlichen Elan – sogar Landesvater Jürgen Rüttgers in einem Schreiben an Stadtdechant Michael Dörnemann zu Papier und ließ „einen ganz besonderen Dank an alle, die dabei unterstützen” ausrichten.
„Es hat gut getan, alles selbst zu entwickeln,” spricht Weber für alle Mitarbeiter. „Früher sagte man: Tu Gutes und rede nicht darüber”, ergänzt Messing, der anderer Meinung ist: „Man muss die Notsituationen offen legen.” Der Erfolg der ungewöhnlichen Werbe-Kunst-Aktion gibt ihnen Recht – der Caritas–Sprecher ist sich sicher, dass die Begeisterung zukünftig auf die Caritas-Gruppen anderer Stadtteile überschwappen wird.