Sieben junge Frauen erlebten gemeinsam das Finale von Germany's next Topmodel”. Wir berichten von der privaten Läster-Partie.
Der Wohnzimmertisch ist überladen mit Chips, Bonbons, Schokolade, Rohkost (wir wollen ja auch etwas für unsere Topmoppelfigur tun), Laugenbrezeln und Curry-Tomate-Dips. Das Finale von „Germany's next Topmodel” kann also beginnen. Endlich.
Nach und nach trudeln sechs junge Frauen, ein Teil ihres männlichen Anhangs und WAZ-Fotograf Gerd Wallhorn vor dem Fernseher ein. Die Herren der Schöpfung schauen die Topmodels freiwillig, für Gerd gilt das weniger. Rücksicht sollen wir auf ihn nehmen, er habe das Format noch nie gesehen. Kein Problem, gerne klären wir auf, wer wohl wer ist und wieso. . . Eine klare Favoritin hat unser Trüppchen, das zum größten Teil aus alten Schulfreundinnen besteht, dabei nicht. „Wer gewinnen soll?”, wiederholt Hanna (22) meine Frage. „Der Rolfe, ist doch klar.” Rolfe läuft leider außer Konkurrenz – er sitzt doch in der Jury.
Schließlich haben wir in den vergangenen 15 Wochen nicht jeden Donnerstag von 20.15 bis 22.30 Uhr vor Pro 7 gesessen, um zu bewundern, wer die längsten Beine, den grazilsten Gang und das strahlendste Lächeln hat. „Wir amüsieren uns gerne über die Macken und Eigenheiten anderer Leute”, verrät Hanna. Und grinst frech.
Und so sind es der liebenswert schräge kölsch-französische Casting-Agent „Rolfe” und die viel zu früh ausgeschiedene Heulsusen-Kandidatin Gisele, die es unserem Trüppchen besonders angetan haben. Wer am Ende gewinnt, ist dabei wirklich (fast) egal.
Die Monatsvorräte auf dem Tisch und die ersten Flaschen Light-Limo leeren sich, wäh-rend die verbliebenen Kandi-datinnen Christina, Jenny und Janina ihre erste Aufgabe be-streiten sollen: Einen Gang über den Laufsteg in wallen-den, an die Zeit des Barock angelehnten Roben sollen die drei meistern. Kandidatin Christina hat es bei der Outfitwahl besonders schlimm getroffen, findet zumindest Julia aus unserer eigenen Experten-Jury: „Die sieht ja aus wie ein Grünkohl”, stößt sie entsetzt über den grünen Stoff der Robe aus, der den Kopf umgibt.
Topmodel guckende Frauen sind da wie Fußball guckende Männer: Wir wissen eh alles besser – und hätte man uns mal machen lassen…
Bei der Jury hat das Grünkohl-Outfit wohl auch keinen guten Eindruck hinterlassen. Kandidatin Christina ist raus. Da meldet sich auch gerne einer der männlichen Zuschauer zu Wort: „Jetzt ist die einzige mit wenigstens ein bisschen Oberweite raus”, hat Micha (24) spitzfindig bemerkt. Der Student ist Germany's next Top-Wirtschaftsingenieur.
Nach endloser Werbung steht der Moment der Verkündung bevor. „Ich weiß gar nicht, für welche ich sein soll.” In der Uneinigkeit sind sich Kathrin und Kristin einig. Heidi Klums Anmoderationen sind länger als Jennys Beine. „Ja, dann sag es doch endlich!”, platzt es aus Saskia (22).
Kandidatin Jenny hat tatsächlich das Rennen gemacht und damit ist die dritte Topmodel-Staffel vorbei. Was wir an den kommenden Donnerstagabenden bis zum Beginn der vierten Staffel machen, wissen wir noch nicht. Aber eins ist so klar wie die Glatze von Modelagent Peyman – eine Staffel mit männlichen Models wollen wir nicht, sagt die 29-jährige Katja lachend: „Männer machen sich einfach nicht so leicht zum Affen wie Frauen.”