"Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann.” Don Vito Corleone (Marlon Brando) in „Der Pate”
Ulrich Krauß und sein Sohn Jesse machten dem neuen Multiplex-Betreiber Michael Meyer übers Internet-Forum Gelsenkirchener Geschichten einen Vorschlag, den dieser nicht ablehnen kann - weil die Idee großartig ist: Alle neun Säle des Kino-Zentrums sollen nach alten Gelsenkirchener Lichtspielhäusern benannt werden. In einer gemeinsamen Aktion rufen deshalb nun die WAZ-Redaktion, Michael Meyer und die Gelsenkirchener Geschichten alle Kinofreunde dazu auf, Einfluss zu nehmen auf die Saaltaufen im Multiplex und Vorschläge zu machen. Die Teilnahme lohnt sich: Den ausgewählten Saal-Paten winken ganz besondere Preise (siehe unten).
„Mit der Benennung der einzelnen Säle wollen wir eine Brücke schlagen. Diese Aktion ist eine Hommage an die alten Gelsenkirchener Kinos”, sagt Multiplex- und Schauburg-Pächter Michael Meyer. Wie 2008 in der WAZ-Serie „Cinema Paradiso” beleuchtet, kann Gelsenkirchen auf eine glanzvolle Kinohistorie zurückblicken. Auch Ulrich Krauß (Jahrgang '53) hat Zeiten miterlebt, in denen es in fast jedem Stadtteil ein Filmangebot gab. Erste cineastische Erfahrungen machte der Bulmker im MT an der Wanner Straße. Und wie hieß sein Favorit? „Das Apollo an der Bahnhofstraße!”
Zurück in die Gegenwart: Auch jenseits der Saalbenennung (die auch optisch an den jeweiligen Eingängen in Szene gesetzt werden soll) hat Michael Meyer seit der Neuröffnung am 19. Februar einiges angepackt. So ist zum Beispiel Stühlerücken angesagt – in vier Sälen (2,4,6 und 8) werden zurzeit die Mittelgänge beseitigt und die Reihen neu geordnet. Schöner Nebeneffekt: Dadurch können 160 kaputte beziehungsweise schadhafte Kinosessel ausgetauscht werden. Die Multiplex-Kapazität verringert sich um rund 200 Plätze auf 2400 Plätze.
Handlungsbedarf sieht Meyer unter anderem auch im Kassenbereich. Die Anzeige über den Kassen soll bald wieder ans Laufen gebracht werden, außerdem sollen dort Plakate aller aktuell laufenden Filme hängen. Die Uraltplakate im Foyer wurden dagegen bereits entfernt. Auch diverse technische Korrekturen sind erfolgt.
Zu den (noch) offenen Baustellen zählt auch der Kino-Name. Der neue Pächter hat zwar eine klare Vorstellung, wie das Multiplex-Kino nach einer wahren Odyssee seit der Eröffnung 1991 (Warner, Village, Kinopolis . . .) künftig heißen soll. Die rechtliche Prüfung über die Zulässigkeit des in Deutschland nicht einmaligen Namens sei aber noch nicht abgeschlossen, so Meyer.
Privatvorstellung im Kino zu gewinnen
Kino-Träume werden wahr: Alle Freunde und Verwandte zu einer Privatvorstellung ins Multiplex einladen und mit ihnen einen Film anschauen, der sonst nicht im Kino zu sehen ist - dieses Privileg können bald neun Gewinner der Saal-Aktion im Multiplex genießen.
Wer zu den (von einer Jury) Auserwählten zählen will, muss bis zum 14. Juni sein persönliches Gelsenkirchener Lieblingskino benennen. Und er/sie muss (möglichst kurz) begründen, warum ausgerechnet dieses alte Kino im Multiplex zu neuen Saal-Ehren kommen soll. Der Fantasie und der Erinnerung sind keine Grenzen gesetzt. Bei Bedarf (keine Bedingung!) kann dazu ein altes Foto des jeweiligen Kinos eingereicht werden, das möglicherweise sogar auf der anzubringenden Tafel am Eingang des jeweiligen Saals zu sehen sein wird (wie auch eventuell der siegreiche Text).
Die Beiträge müssen bis zum 14. Juni unter dem Stichwort: „Multiplex” in der Redaktion vorliegen (WAZ-Redaktion, Ahstraße 12, 45879 Gelsenkirchen; Fax: 170 94 49, E-Mail: L.Christoph@waz.de) oder auf www.gelsenkirchener-geschichten.de eingestellt werden. Übrigens: Für weitere besonders gelungene Einsendungen gibt's einen Trostpreis.