Als „Leistungsschau der Unteren Denkmalbehörde“ bezeichnet deren Leiter Erich Bocklenberg die Anfänge des Tages. Mit einem Ausstellungsraum und geballten Infos über Denkmäler ging es in den frühen 90ern los.
Das aber ist vorbei. Inzwischen zeigt der Tag vielmehr das vielfältige Engagement, mit dem Ehrenamtliche die Vergangenheit und ihre Geschichte in der Stadt lebendig halten. Am Sonntag, 12. September, laden sie ab 11 Uhr unter dem Thema „Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr“ ein.
„Das bürgerschaftliche Engagement in diesem Bereich ist gar nicht hoch genug zu bewerten“, betont Erich Bocklenberg ausdrücklich. Der Tag des offenen Denkmals biete nun einen Rahmen, dies öffentlich zu machen. In Heißen macht beispielsweise die Siedlervereinigung Mausegatt Programm. Von 11 bis 15 Uhr ist dort die Bewegung in der eigenen Geschichte Thema: Mit Fotografien und im Modell wird der „Verkehr der Kohle unter und über Tage“ dargestellt. Um 12 Uhr beginnt zudem ein Diavortrag zum Thema „Ruhrschifffahrt: Relikte der Vergangenheit“. Beides findet an der Ludwigstraße 22 im Gerätehaus der Siedlung statt.
Nur ein Stückchen weiter öffnet zudem das Kulturzentrum Fünte von 11 bis 20 Uhr seine Türen. Um 12, 15 und 18 Uhr werden Führungen angeboten. Diese sind die einzigen kostenpflichtigen Angebote des Tages. Die drei Euro sollen für den Erhalt des sanierungsbedürftigen Gebäudes genutzt werden.
Im (Verkehrs-)Verbund kommen Ringlokschuppen, Camera Obscura und Alte Dreherei daher. Ab 11 Uhr und bis 15 Uhr haben Interessierte die Möglichkeit, sich über die Geschichte des Geländes, das im 19. Jahrhundert ein Eisenbahnreparaturwerk war, zu informieren. Die Geschichte der historischen Gebäude ist dabei natürlich Thema; doch erfahren die Besucher zudem, wie Wasserturm, Lokschuppen und Fabrikhalle zu Museum, Kulturstätte und zum Haus der Vereine wurden und noch werden.
Traditionell dabei sind die Mitglieder des Geschichtsvereins: Von 11 bis 14 Uhr bieten sie Führungen durch Schloß Broich und ein buntes Rahmenprogramm im Heimatmuseum an. Unter anderem zeigt Jürgen Bohn, der „Ritter von Huttrop“, in einer Sonderschau seine Waffensammlung, und Heinz Georg Braß lädt zum Schreiben mit „Gänsekiel und Kulli“ ein. Ein besonderer Blick wird auf Königin Luise geworfen. Im Tersteegenhaus, das von 10 bis 12 Uhr geöffnet ist, wird bei einer Führung um 11 Uhr besonders auf das Thema „Stinnes“ geblickt. Ebenfalls geöffnet ist das Kloster Saarn von 11 bis 12.30 Uhr sowie die Selbecker Kirche St. Theresia von Avila, Kastanienallee, wo eine Führung um 12 Uhr stattfindet.