Gelsenkirchen.. Anlässlich des 52. Jahrestages des Volksaufstandes in Tibet informierte der Heilpraktiker Georg Guth mit einem Stand am Preuteplatz über die aktuellen politischen Verhältnisse des Himalaya-Staates. Auf viel Resonanz stieß er dabei nicht.

Georg Guth ist die Ruhe selbst. Der 59-jährige Ückendorfer bleibt auch dann noch ganz entspannt, als der nächste kräftige Windstoß trotz Stein-Beschwerung einen Stapel Flyer vom Tapeziertisch reißt und über die Bahnhofstraße verteilt. An seinem Info-Stand informiert Guth, Mitglied der Tibet Initiative Deutschland (TID), über die Situation der Menschen auf dem Dach der Welt. Der Tag des von China blutig niedergeschlagenen Tibetischen Volksaufstandes am 10. März 1959 jährte sich am Donnerstag zum 52. Mal.

Die Weisheit des Dalai Lama, geistiges Oberhaupt der Tibeter, ist allgegenwärtig. „Wissen und nichts tun ist wie nichts wissen“, besagt ein bedruckter Zettel, der in mehrfacher Ausführung rund um den kleinen Gartenpavillon auf dem Preuteplatz platziert ist. Mehrere Tibetflaggen schmücken den Stand, dazu symbolische Stofftücher. Fünf Meter weiter kauert eine Bettlerin auf dem Boden und unterhält sich mit einem älteren Ehepaar mit Hund.

Jährliche Reise nach Indien

Georg Guth engagiert sich seit sechs Jahren für Tibet und seine Menschen. Einmal im Jahr fährt der Heilpraktiker zu Exiltibetern nach Dharamsala in Indien. „Wenn man sieht, wie die Menschen sich im Sinne des Buddhismus um andere Menschen kümmern, kann man nicht anders, als sich für sie einzusetzen“, sagt der frühere Surfshop-Inhaber, der mit 18 aus der katholischen Kirche austrat. Buddhist sei er nicht, aber „der Buddhismus ist eine lebenserleichternde Philosophie“. Ein Polizeiwagen fährt vorbei und hält vorm benachbarten Schuhgeschäft.

Postkarten machen auf andere Einzelschicksale von unterdrückten Tibetern aufmerksam. Auch DVDs hat der Heilpraktiker im Angebot: „Ich möchte, dass das wach bleibt. Die Menschen vergessen so schnell ...“ Ob er auch im nächsten Jahr wieder mit einer Aktion in Gelsenkirchen vertreten ist, kann Georg Guth noch nicht absehen. Auch in dieser Hinsicht ist er die Ruhe selbst.