100 rassige Sprinter gingen im Windhundstadion Emscherbruch zum ersten Mal auf Sand an den Start.Greyhounds, Afghanen, Whippets und andere jagten den "Hasen" über unterschiedliche Distanzen





Drei Whippets gleichzeitig stürzen sich im Ziel auf den wehrlosen "Hasen", der noch bis eben über das neue Sandgeläuf im Oval geschleift worden ist. Der Nager ist aber nicht echt, sondern eine Ansammlung flatternder Plastiklamellen. Befestigt an einem Schlitten, der rundherum über eine Schiene läuft, simuliert sie ein flüchtendes Tier.


"Windhunde laufen auf Sicht", erklärt Angelika Niertl, Pressesprecherin des ausrichtenden Windhundrennvereins Westfalen-Ruhr das Jagdverhalten der tierischen Sprinter. Der Hase "läuft" los, die Gitter der Startboxen öffnen sich, die Meute hetzt los. Beim Standartenrennen am Sonntag liefen 100 Greyhounds, Whippets, Afghanen, Salukis und Italienische Windspiele auf 280, 355 oder 480 Metern um die Wette. Apropos: Geld konnte keins auf die Tiere gesetzt werden.


"Das ist heute unsere Premiere auf Sand", freut sich Angelika Niertl über die neue Bahn, die mehr Hundebesitzer anlockt als das frühere Rasengeläuf, weil das Verletzungsrisiko geringer ist. Waren sonst nur drei der anfälligen Greyhounds gemeldet, sind es heute 25.


Falls sich doch einmal ein Tier verletzen sollte, ist ein Veterinär vor Ort. Tierarzthelferin Eva Petzold freut sich, dass sie heute nichts zu tun hat: "Da kann alles passieren: Frakturen, Muskelrisse, abgerissene Krallen." Und auch Dopingproben gäbe es im Hunderennsport. Heute sei allerdings keine angeordnet.


Viele der geparkten Wohnmobile, Bullis und Kombis mit Zwinger im Kofferraum haben niederländische Kennzeichen. Leidy und Tiny Mulkens sind mit "Seanis Alfie" aus Helmond bei Eindhoven angereist: "Wir kommen seit 30 Jahren hierhin. Die neue Strecke ist super. Zum Europarennen im nächsten Jahr sind wir wieder hier."


Wolfgang Rogga aus Breitenbach hat seinen Whippet-Rüden "Eezepeeze" vom Hasen wegbekommen. Der Erstplatzierte hat sich erst vor kurzem von einer Verletzung erholt. Seine Leidenschaft für Windhunde beschreibt sein Besitzer so: "Das ist vergleichbar mit eigenen Kindern auf dem Sportplatz."