Die Frischekur für Schalke kann beginnen. Die Verwaltung hat ein Programm erarbeitet, um den Stadtteil aufzupolieren. Das Paket wird nun der Politik vorgestellt, im Mai entscheidet der Rat.
Gestützt werden soll Schalke demnach „mit der ganzen Palette an Maßnahmen, die in Bismarck und im Südosten Erfolg zeigen”, sagt Stadtsprecher Martin Schulmann. „Schalke darf kein vergessener Stadtteil werden”, stellt er klar. „Erster Angriffspunkt” sind die Wohnungen.
Leer stehende Gebäude, sanierungsbedürftige Häuser, wenig Grün: Das sind Fakten, die den Stadtplanern seit langem Kopfzerbrechen bereiten. Ein Großteil der Wohnungen, sagt Schulmann, seien in Privatbesitz, und vielen Hausbesitzern sei das Geld ausgegangen, um sie zu modernisieren. Wohnungen würden dadurch immer unattraktiver, weitere Mieter wanderten ab. Mit Mitteln aus dem Topf „Soziale Stadt” soll diese „Abwärtsspirale” gestoppt werden.
Wie beispielsweise auf der Bochumer Straße in Ückendorf sollen Eigentümern über ein Haus- und Hofflächenprogramm Wege aufgezeigt werden, um Gebäude modernisieren zu können. Wohnungsbauunternehmen, sagt Schulmann, seien in den Prozess eingebunden und hätten zugesagt, Beratungen über Fördermöglichkeiten zu unterstützen.
Wie in den anderen Stadterneuerungsgebieten in Gelsenkirchen soll die Bürgerbeteiligung auch in Schalke groß geschrieben werden. Ziel sei etwa der Aufbau eines großen Netzwerks. Mit von der Partie sollen dabei „Kümmerer vor Ort” sein, ähnlich beispielsweise wie in Bismarck das seinerzeit erfolgreich gegründete Forum 2000. Siehe Arbeitslosigkeit: Ein „Netzwerk Arbeiten in Schalke” soll Lösungen entwickeln, um Jobs zu schaffen. So soll in Zusammenarbeit mit Wohnungsunternehmen ein Dienstleistungspool eingerichtet werden, der mit einem Quartierservice oder mit so genannten „haushaltsnahen Diensten” bewohnerorientierte Hilfen anbietet und für ein ansprechendes sauberes Umfeld sorgt. Durch Maßnahmen wie diese, so Schulmann, werde der Stadtteil lebenswerter.
Weitere Ziele des Stadterneuerungsprogramms sind eine verstärkte offene Jugendarbeit. Die Kitas in Schalke leisteten eine „wichtige soziale Arbeit”; diese, so Schulmann, soll nun durch eine „gezielte Nachbarschaftsarbeit” verstärkt werden. Als erstes an Bord sind die Kitas Königstraße, Blumendelle und Leipziger Straße. Ebenso sollen mit den Ideen von Schülern Schulhöfe so umgebaut werden, dass sich die Kinder und Jugendlichen dort nicht nur während der Schulzeit wohlfühlen: Auch am Nachmittag sollen sie als attraktive Spielplätze genutzt werden. Den Startschuss hier macht die Friedrich-Grillo-Grundschule.
Last not least soll es auch in Schalke ein Stadtteilbüro geben. Es soll „öffentlich wirksam” die Projekte steuern und zwischen den Akteuren der Verwaltung vermitteln”, so Stadtsprecher Schulmann.