Nicht nur auf der Bühne rauchte, blitzte und loderte es beim AC/DC-Konzert kräftig. Stunden vor Konzertbeginn entluden sich schon etliche emotionale Feuerwerke an den geschlossenen Schranken bestimmter Arena-Parkplätze.
„Wollt' Ihr mich verarschen? Das ist ja unverschämter Wucher”, herrschte da zum Beispiel ein Autofahrer aus Frankfurt die bedauernswerten Frauen vom Bremen-Wachdienst an der Einfahrt zum P2 an. Er wollte und konnte es einfach nicht glauben, dass er 30 Euro zahlen sollte. Außer sich vor Wut wendete der ansonsten so seriös wirkende Mann mittleren Alters rasant seinen PKW und brauste von dannen.
Solche Szenen waren einige zu beobachten an den Parkplätzen P1 und P2, nicht viel anders sah es am P3 aus, wo immerhin noch gepfefferte 20 Euro verlangt wurden. Rüdiger Mengede, Geschäftsführer der Schalke 04-Betreibergesellschaft Arena-Management, verteidigt die Preispolitik: „Wir haben allein 13 000 Parkplätze an der Willy-Brand-Alle und Adenauer-Alle für fünf Euro verkauft.” Außerdem, so Mengede weiter, seien P1 und P2 sowie P7 eben ViP-Parkplätze, von denen man nur wenige Meter bis zum Haupteingang laufen müsse. Es werde niemand gezwungen, auf diesen bevorzugten Plätzen zu parken. „Wer aber bis vor die Haustüre fahren will, der muss bereit sein, viel zu zahlen. 30 Euro hat es da schon immer gekostet. Der einzige Parkplatz, dessen Preise wir erhöht hatten, war der P3, für den wir Sonntag 20 statt bisher 10 Euro genommen haben.”
Die Preisgestaltung hänge auch stark vom jeweiligen Konzert-Veranstalter ab. Ganz anders sehe es beispielsweise bei der Schlagernacht aus, bei der die VRR-Fahrt beziehungsweise ein Parkplatz schon im Ticketpreis enthalten sei. Der AC/DC-Veranstalter habe sich jedoch weder an den Parkplatzkosten noch an denen für spezielle Bogestra-Einsatzwagen beteiligt. „50 Prozent der Kosten für die Bogestra haben wir getragen”, so Mengede, „außerdem müssen wir für Ordungsdienst, Reinigung und Instandhaltung der Parkplätze aufkommen.”
Viel Kritik musste sich auch die Stadt anhören, deren Politessen Sonntagabend die Sutumer Straßen gezielt abgrasten und Knöllchen im Akkord schrieben. Betroffen waren hauptsächlich Autos mit „fremden” Nummernschildern. WAZ-Leser berichteten, dass die Ordnungsamt-Mitarbeiterinnen zunächst gewartet hätten, bis die PKW-Fahrer entschwunden seien und dann mit Wonne zur Tat geschritten seien. . .