Oberhausen. Dramatischer Löscheinsatz in Oberhausen-Alstaden am Samstagabend: Die Feuerwehr kämpft gegen Flammen in einem Dachstuhl und rettet drei Menschen.
Die Feuerwehr Oberhausen hat am Wochenende einen der größten und dramatischsten Löscheinsätze der letzten Jahrzehnte erlebt. Den Einsatzkräften ist es dabei gelungen, bei dem Brand eines Dachstuhls im Stadtteil Oberhausen-Alstaden in letzter Sekunde drei Menschenleben zu retten.
Am Samstagabend melden mehrere Anrufer der Leitstelle einen Brand in einem dreieinhalbgeschossigen Mehrfamilienhaus auf der Schlägelstraße. Mehrere Menschen sollen sich noch in dem Haus befinden, berichten die Anrufer.
Sofort entsendet die Leitstelle alle verfügbaren Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswachen 1 und 2 sowie den Führungsdienst nach Alstaden. Ihnen bietet sich eine dramatische Szenerie: Brandrauch und Flammen sind im Bereich des Dachstuhls des Mehrfamilienhauses zu sehen. Mehrere Menschen machen am Fenster auf sich aufmerksam, da der Hausflur des Gebäudes in dichten Brandrauch gehüllt und nicht passierbar ist.
Drei Trupps unter Atemschutz dringen in das Haus vor
Doch die Situation trägt noch weitere Risiken in sich: Die Flammen drohen, auf die benachbarten Wohnhäuser überzugreifen. Drei Trupps unter Atemschutz dringen in das Innere des Gebäudes vor. In der engen Schlägelstraße stehen die Wehrkräfte dann vor einer besonderen Lage: Bevor auch die Drehleiter zur Rettung eingesetzt werden kann, muss zunächst ein Baum am Straßenrand gefällt werden.
Drei Menschen können aus dem Haus gerettet werden und kommen mit einer Rauchgasvergiftung in umliegende Krankenhäuser. Kurz nachdem alle drei in Sicherheit sind, entwickelt sich eine so genannte Durchzündung: Der Dachstuhl steht in Vollbrand!
30 weitere Menschen aus dem betroffenen und den angrenzenden Wohnhäusern können sich selbst in Sicherheit bringen und werden vom Notarzt der Stadt untersucht. Er entscheidet, dass auch ein weiterer Verletzter ins Krankenhaus gebracht werden muss.
Zu Spitzenzeiten sind 123 Einsatzkräfte vor Ort
Die Löscharbeiten laufen unterdessen weiter. An der Schlägelstraße entfaltet sich ein beeindruckendes Zusammenspiel der Rettungs- und Hilfsorganisationen: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Arbeiter Samariter Bund (ASB) sind mit ihren Einheiten vor Ort und betreuen die Menschen. Die Stoag hat einen Bus bereitgestellt. Das Technische Hilfswerk (THW) ist ebenfalls präsent und unterstützt mit zwei Fachberatern den Einsatzablauf. Die Johanniter-Unfallhilfe (JUH) stellt eine Drohne zur Verfügung. Die Höhenretter der Berufsfeuerwehr sowie Rettungswagen der Feuerwehren von Essen und Mülheim sind ebenfalls präsent. Zu Spitzenzeiten sind 123 Einsatzkräfte vor Ort.
Noch in der Nacht ein weiterer Brand in Sterkrade
Noch während der laufenden Nachlöscharbeiten kommt es gegen 1 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu einem Feuer auf einem Balkon am Postweg in Oberhausen-Sterkrade. Die Einsatzkräfte können dieses Feuer zügig löschen. Menschen werden hier nicht verletzt.