Gelsenkirchen. Der „Förderkreis Taubenhaus Buer“ sammelt online Spenden über den „Förderpott“ der Volksbank. Läuft es gut, kann ein zweiten Haus entstehen.

Die Stadttaube hat gemeinhin keine gute Lobby. In Buer jedoch kümmert sich seit Jahren der „Förderkreis Taubenhaus Buer“ um die Tiere. Dafür braucht es regelmäßig Unterstützung, die nun online per Crowdfunding gesucht wird. Vor allem, weil der Förderkreis expandieren will.

„Es finden Überlegungen statt, gemeinsam mit der Stadtverwaltung ein zweites Taubenhaus in der Gelsenkirchener Innenstadt zu bauen“, erklärt Karl Henke, der 1. Vorsitzende. „Als wir mit unserer jährlichen Spendenbitte an die örtlichen Banken herangetreten sind, hat uns die Volksbank den Vorschlag gemacht, die Online-Plattform des Förderpotts zu nutzen.“ Das Konzept: Spender melden sich an und geben 5 Euro, die Volksbank legt 10 Euro drauf. „So hoffen wir, unseren Finanzbedarf für das laufende Jahr zu decken.“

Gutes Futter und Nistplätze

In Buer besteht der vor allem in Futterkosten. Da nämlich werde nicht gespart: „Unsere Aufgabe ist im Bereich des Tierschutzes so angelegt, dass wir mit artgerechtem Futter den Bestand in gutem Zustand halten. Damit verhindern wir auch, dass die Tauben von Essensresten leben.“ Hauptsächlich würden die Tiere nun im Taubenhaus am Busbahnhof fressen. Dass sie zum „Nachtisch“ in die Innenstadt fliegen, ließe sich aber nicht verhindern.

Im Taubenhaus stehen zudem rund 80 Nistplätze bereit. Sie dienen der Kontrolle der Population. Hier nämlich werden die Eier gegen Gipseier ausgetauscht – eine umständliche aber tierschutzgerechte Form der Geburtenkontrolle. Andere Maßnahmen, vom Einsatz von Greifvögeln bis zum Abschuss, den manch Kritiker der Tiere fordert, bringe weit weniger, so Henke. Das Phänomen nämlich sei, dass die Tiere in solchen Fällen durch vermehrte Population den Verlust in den eigenen Reihen wieder ausgleichen würden.

Erkennbar gesunde Tiere

Das Konzept, da sind die Taubenfreunde sicher, sei erfolgreich – wenn auch nicht statistisch belegbar. In jedem Fall aber sei es gelungen, die Zahl der Tauben im Griff zu behalten und gleichsam gesunde Tiere verzeichnen zu können. „Dadurch, dass sie so gutes Futter bekommen, beobachten wir nur Tauben mit einem gesunden Schnabel und Federkleid und ohne verkrüppelte Füße.“

Ob demnächst auch das Federvieh im Stadtsüden von solch guter Pflege profitiert, wird sich auch durch die Spendensumme entscheiden. Wer mithelfen will, meldet sich unter foerderpott.de an, sucht das Taubenhaus und spendet 5 Euro.