Gelsenkirchen-Hassel. 91 Wohnungen will die Wohnungsgesellschaft LEG in Gelsenkirchen-Hassel sanieren. Doch für Hasseler Bürger und LEG-Mieter bleiben Fragen offen.
Eine umfassende Modernisierungsoffensive hatte die Wohnungsgesellschaft LEG in der vergangenen Woche angekündigt: In der Eppmannssiedlung in Gelsenkirchen-Hassel sollen demnächst 91 Wohnungen modernisiert werden, das Projekt soll mit Mitteln der Wohnraumförderung des Landes NRW gefördert werden. Eigentlich eine gute Nachricht – doch für Vertreter aus dem Stadtteil bleiben Fragen offen.
Ronald Wetklo und Karl-Heinz Schempershauwe sind in der „Bürgerstimme Nord“ aktiv, mit der Kleinpartei sind sie im September auch zu den Gelsenkirchener Kommunalwahlen angetreten. Sie verfolgen die Entwicklung im Stadtteil seit vielen Jahren und haben sich in der Vergangenheit schon mehrfach mit der LEG auseinandergesetzt. Sie vermissen im Umgang mit der Wohnungsgesellschaft vor allem eins: Transparenz.
Gelsenkirchener warten auf Infoveranstaltung für Mieter
„Es ist doch bezeichnend, dass Mitglieder des LEG-Vorstandes in Begleitung von NRW-Wohnungsbauministerin Ina Scharrenbach und Gelsenkirchens stellvertretender Bürgermeisterin Martin Rudowitz nach Hassel kommen – und der Termin dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet“, sagt Ronald Wetklo. Er warte immer noch auf eine größere Informationsveranstaltung, zu der auch die vielen LEG-Mieter im Stadtteil geladen sind, sagt er.
Im Jahr 2016 hatte die LEG in Hassel Wohnungen der Vonovia (ehemals Deutsche Annington) übernommen. Schon kurz danach hatte es Proteste der Mieter gegen eine Mieterhöhung gegeben, dagegen hatte sich ein Aktionsbündnis formiert. „Im Jahr 2018 hatte es dann eine Bürgerversammlung gegeben, an der Vertreter der LEG und unter anderem auch Ex-OB Oliver Wittke teilgenommen haben“, berichtet Karl-Heinz Schempershauwe. „Wittke hatte uns eine Nachfolgeversammlung versprochen – dazu ist es nie gekommen“, beklagt er.
Die Probleme, die 2018 von den Mietern angesprochen wurden, seien die gleichen, die sie heute immer noch bewegten, sagt Wetklo und zählt auf: „Es gibt Probleme mit der Nebenkostenabrechnung, viele Wohnungen sind im schlechten Zustand, Elektro- und Sanitärinstallationen sind marode.“ Wetklo und Schempershauwe befürchten, dass die Modernisierung zum Anlass genommen werden könnte, um anschließend die Mieten zu erhöhen. Skeptisch ist er auch, was die Zahlen angeht, die die LEG präsentiert hat. „Die LEG nimmt 7,4 Millionen Euro in die Hand, um 91 Wohnungen zu sanieren“, rechnet Wetklo vor. „Das sind gut 81.000 Euro pro Wohnung – das ist doch sicher mehr als das, was die LEG für die Immobilien gezahlt hat.“
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