Oberhausen. Beim Schlager-Festival „Oberhausen Olé“ gehörte Lorenz Büffel zu den Stimmungskanonen. Nun verfolgt er einen erstaunlichen Plan.
Mit „Johnny Däpp“ landete der österreichische Party-Sänger Lorenz Büffel (eigentlich: Stefan Scheichel-Gierten) einen echten Szene-Ohrwurm. Und räumte vor einigen Jahren in der deutschen Hitparade eine Platin-Auszeichnung gleich mit ab.
Beim Schlager-Festival „Oberhausen Olé“ summten am Samstag nicht nur eingefleischte Ballermann-Fans munter mit. Die Stimmungskanone Büffel war beim Riesenfest vor 25.000 Fans umjubelter Programmpunkt - und übernahm gleich noch die zehnstündige Moderation. Ein Interview.
Wie fühlt sich nach der langen Corona-Pause die Rückkehr auf die Festival-Bühne an?
Lorenz Büffel: Das wirkt auf mich wie eine Initial-Zündung - so ähnlich erging es mir zuletzt beim Mallorca-Opening. Im November hatte ich noch ein ganz schlechtes Gefühl. Und jetzt stehe ich hier als Party-Clown vor 25.000 Menschen, die sich wieder berühren dürfen und soziale Kontakte pflegen.
Hatten Sie Bedenken?
Lorenz Büffel: Ganz ehrlich. Ich wusste nicht, ob so viele Menschen nach einer Zeit mit so viel Distanz noch einmal zusammenfinden. Aber jeder Künstler wird hier gefeiert. Die Leute haben das so stark vermisst. Und auch für mich ist das ein krasses Lebensgefühl.
Was verbindet Sie mit dem Festival Oberhausen Olé?
Lorenz Büffel: Ich habe bei Oberhausen Olé vor 14 Jahren als Party-Azubi angefangen. Aber ich erkenne heute in der ersten Reihe immer noch Menschen, die bei den Start-Ausgaben mit dabei waren. Auch daran merke ich: Es geht zurück ins Leben.
Was macht die Schlager-Szene im Ruhrgebiet aus?
Lorenz Büffel: Wolfgang Petry hat dazu doch den besten Song geschrieben. Das Revier hat einfach ein Herz, um zu feiern. Hier wird nicht lange nachgedacht: Wer bist du? Wie viel Geld bringst du mit? Hier tanzen Junge und Ältere einfach gemeinsam den Discofox.
Im Corona-Lockdown lag nicht nur die Schlager-Szene brach. Wie haben Sie die Zeit überbrückt?
Lorenz Büffel: Ich bin schon so lange Stimmungssänger und hatte plötzlich keine Möglichkeit mehr aufzutreten. Also habe ich mit meiner Frau einen Foodtruck eröffnet - mit dem Namen „Büffels Express“. Da haben wir dann „Johnnys Burger“ mit Däppen verkauft - wobei die Däppen die Pommes waren. Wir standen damit auf Supermarkt-Parkplätzen in Hessen. Es war meine Stütze in einer ungewöhnlichen Zeit.
Und nun?
Lorenz Büffel: Ich möchte die Idee jetzt nach Mallorca bringen - und „Büffels Express“ wieder aufleben lassen. Wir verbringen dort eben sehr viel Zeit. Ich bin sehr gespannt.