Mülheim. Die Studierenden wissen noch nicht, wie das Wintersemester 2021/22 ablaufen soll, an der HRW in Mülheim wird noch an Konzepten gebastelt.

Die Studierenden wissen noch nicht, wie das kommende Wintersemester aussehen wird. Gibt es wieder Präsenzveranstaltungen – und, wenn ja, welche? Oder bricht im Oktober gar das mittlerweile vierte Semester an, in dem online studiert werden muss?

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An der Hochschule Ruhr West (HRW) wird im Präsidium und in den Fachbereichen derzeit viel überlegt und geplant. „Wir wollen so viel Präsenz wie möglich anbieten“, sagt Rafael Boullón, Leiter der Abteilung Hochschulmarketing und Kommunikation. Aber natürlich arbeite man mit Unwägbarkeiten, wisse nicht, welche Virus-Mutationen vielleicht noch kommen werden, die alle Pläne wieder über den Haufen werfen.

Praktische Tätigkeiten in Laboren leichter zu organisieren

Dennoch: Die Vorbereitungen laufen. „Wie und ob Vorlesungen stattfinden, ist noch nicht klar. Wir müssen bei den Veranstaltungen in großen Hörsälen ja nachweisen, wer neben wem gesessen hat“, so Boullón.

Leichter zu organisieren seien praktische Tätigkeiten in den Laboren oder im Technikum. „Da arbeiten wir mit kleinen Gruppen. Es ist viel leichter nachvollziehbar, wer dabei war.“

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Wechselunterricht wie an den Schulen möglich

Auch Prof. Dr. Susanne Staude, Präsidentin der Hochschule Ruhr West (HRW) in Mülheim, trifft sich mit ihren Kollegen seit drei Semestern in Video-Konferenzen. Seit dem Sommersemester 2020 findet auch fast die ganze Lehre online statt.
Auch Prof. Dr. Susanne Staude, Präsidentin der Hochschule Ruhr West (HRW) in Mülheim, trifft sich mit ihren Kollegen seit drei Semestern in Video-Konferenzen. Seit dem Sommersemester 2020 findet auch fast die ganze Lehre online statt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Um zu große Menschenansammlungen zu vermeiden, denke man auch darüber nach, Wechselunterricht wie an den Schulen zu organisieren oder hybride Unterrichtsmodelle zu erproben, bei denen manches von zu Hause aus und anderes an der Hochschule zu erledigen ist. „Die Konzepte sind in der Bearbeitung und es wird zentrale Vorgaben seitens des Präsidiums geben“, erklärt Boullón, er weiß zudem: „Manches Unterrichtsformat aus der Corona-Zeit hat sich bewährt und soll fortgeführt werden. Es gibt ja auch Studierende, die zumindest ganz gerne online arbeiten.“

Den meisten jungen Leuten aber fehle der direkte Kontakt zu den Kommilitonen. „Unser Ziel ist es zunächst einmal, dass jede Studentin und jeder Student mindestens ein bis zwei Mal in der Woche auf dem Campus ist“, so Boullón. Bevorzugt behandeln möchte man diejenigen Studierenden, „die den Campus bisher noch gar nicht kennengelernt haben“. Für Erstsemester soll es auf jeden Fall ausreichend Präsenzveranstaltungen – auch Vorlesungen – geben.

„Impfquote ist bei den Studierenden laut Umfrage relativ hoch“

Die drei Gs (geimpft, getestet, genesen) werden bei der Organisation der Lehre auch eine Rolle spielen. Aber: „Laut einer Umfrage an mehreren Hochschulen liegt die Quote der Geimpften bei den Studierenden ohnehin schon bei über 70 Prozent“, berichtet der HRW-Sprecher. Mitte/Ende September werde sie wohl noch höher sein. „Wir wissen, dass einige Studierende erst die Klausurenphase abwarten wollten – und sich erst jetzt impfen lassen.“

Man habe auch über den Einsatz von mobilen Impfstationen auf dem Campus diskutiert, sei aber zu dem Schluss gekommen, dass es eigentlich genug Impfangebote in der Stadt gebe. „Wir wollen aber unsere Studierenden noch anschreiben und diese Impfangebote aufzeigen“, berichtet Rafael Boullón. Denn: Je mehr Geimpfte es gebe, desto mehr Präsenzveranstaltungen könne man regelhaft anbieten.

Kleines Speiseangebot in Cafeteria? Das wird gerade noch überlegt

In der Mensa und der Bibliothek habe man Arbeitsplätze eingerichtet, die unter Angabe persönlicher Daten genutzt werden können. Die Bibliothek kann in Zeitfenstern besucht werden, der Lesebereich ist mit Einschränkungen geöffnet. Die Chill-Areas dagegen seien noch nicht wieder zugänglich. Ein Speiseangebot besteht in der Mensa bislang nicht. „Das Studierendenwerk Duisburg/Essen mit dem wir kooperieren, testet aber gerade, ob ein eingeschränktes Angebot, zum Beispiel Suppen-Ausgabe in der Cafeteria, gemacht werden kann“, so der Leiter der HRW-Kommunikation.

Bewerbung für zulassungsfreie Studiengänge noch möglich

Informationen zur HRW, zu Studium, Forschung, Kooperationen usw. findet man auf der Homepage hochschule-ruhr-west.de.Die HRW bietet aktuell 21 Bachelor- und neun Masterstudiengänge an.Das Bewerbungsverfahren für das WS 2021/22 ist für die zulassungsbeschränkten Studiengänge schon abgeschlossen, für zulassungsfreie Studiengänge kann man sich aber noch bewerben.

Die generelle Leitlinie beim Planen des Wintersemesters sei: „Wir wollen ein Hin und Her vermeiden. Es ist besser die Hochschule in kleinen Schritten für Präsenz zu öffnen und nachhaltige Angebote zu schaffen, die bei höherer Inzidenz dann auch nicht gleich wieder zurückgenommen werden müssen.“