Oberhausen. Das beliebte italienische Restaurant „Giu“ am Ebertplatz in Oberhausen ist Geschichte. Nun sucht die Stadt Wirte mit belastbarem Gastro-Konzept.
Mehr als anderthalb Jahrzehnte hat der Wirt des italienischen Restaurants „Giu“, beherbergt in einem Nebenteil des Ebertbades, den Platz am Theater Oberhausen belebt – auf dem Ebertplatz standen mehrere Tische und Stühle, an denen man ein wenig italienische Ess- und Lebenskultur genießen konnte, zumindest bei sonnigem Wetter. Drinnen sorgte der Wintergarten für Helligkeit auch in der dunklen Jahreszeit.
Doch die Pandemie überlebte „Giu“ nicht – bereits seit Herbst 2020 ist das Restaurant endgültig dicht. Der Wirt musste Insolvenz anmelden, war also zahlungsunfähig. Immobilieneigentümer ist die Stadt Oberhausen, genauer: Ihre 100-Prozent-Tochter „Oberhausener Gebäudemanagement GmbH“ (OGM) gehört der Immobilienkomplex Ebertbad samt Nebenräumen. Sie büßt durch die Insolvenz Geld ein: Denn im Herbst 2020 bestand gegenüber der OGM nach deren Angaben „ein erheblicher Mietrückstand“ des Wirtes. Die Konsequenz: Die OGM kündigte damals das Vertragsverhältnis außerordentlich.
Vier mögliche Pächter aus Oberhausen
Nun steht die Stadt kurz davor, einem neuen Betreiber die Erlaubnis zu geben, an dieser attraktiven Stelle auf dem Ebertplatz eine neue Gastronomie mit einem anderen Konzept anzubieten. Nach einigen Gesprächen mit acht Bewerbern im Juni und Juli 2021 wollen nach OGM-Informationen nun vier mögliche Pächter aus Oberhausen das Wagnis ernsthaft eingehen. Die Detailverhandlungen beginnen demnächst.
Die Konzepte sehen neben gutbürgerlicher Küche auch wieder italienische Angebote vor. Das Problem bei alldem ist der Sanierungsbedarf der Gastronomie: Auf 300.000 bis 350.000 Euro schätzt OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt die notwendigen Investitionskosten: Küche, Lüftung, Boden, Wintergarten. Dauer der Umbauarbeiten: Etwa vier Monate. Entweder muss der Pächter die Kosten vorab stemmen oder die Pacht wird entsprechend erhöht.
Damit steht fest: Selbst wenn alle Verhandlungen um die Vertragsbedingungen samt Pachthöhe geschmeidig und schnell laufen würden, kann die bekannte Gastro-Stätte am Ebertbad erst im Laufe des nächsten Jahres öffnen. So oder so ist klar: Man benötigt in Pandemiezeiten schon recht zuversichtliche Gastro-Profis, die auf einen schwungvollen Neuanfang setzen.