Oberhausen. Zwar dürfen die Läden jetzt in Oberhausen wieder „Click and Meet“ anbieten, die Händler bleiben dennoch sorgenvoll.
Weil die Sieben-Tage-Inzidenz in Oberhausen an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 165 lag, dürfen seit Freitag viele Geschäfte wieder Kunden empfangen – mit Termin und negativem Corona-Test. Die Händler in den Shopping Centern und Einkaufsstraßen stimmt der Neu-Start des „Click-and-Meet“-Konzeptes zumindest vorsichtig optimistisch.
Über 50 von 200 Läden insgesamt hatten es im Centro bereits am Freitagnachmittag geschafft, ihre Pforten zu öffnen. Darunter auch die großen Magnete wie Galeria Karstadt Kaufhof, P&C, Zara und H&M. Center-Manager Marcus Remark freut sich über die Belebung des Geschäfts, erwartet jedoch keinen großen Ansturm, weil die neuen Regeln ja nicht unbedingt auch in Nachbarstädten gelten – „aber jeder Euro zählt“.
Geimpfte brauchen bald keinen Test mehr
Verwirrung herrsche zudem darüber, welche Regeln jetzt für Geimpfte gelten. Fakt ist: Ab Sonntag, 9. Mai, tritt eine neue Verordnung in Kraft, die Ausnahmen für geimpfte und von Corona genesene Menschen vorsieht. Unter anderem müssen diese keinen negativen Schnelltest mehr vorweisen, wenn sie in Geschäfte wollen. Einen Termin werden sie wahrscheinlich dennoch vereinbaren müssen. Remark: „Das muss jeder Laden für sich entscheiden.“
Auch im Bero-Zentrum hatte der Großteil der rund 90 Mieter bereits am Freitag wieder geöffnet. Allerdings war es hier nie richtig zum Stillstand gekommen, weil rund 30 davon ohnehin nicht vom Lockdown betroffen waren. Ein großer Vorteil für die Händler im Bero sei laut Center-Manager Thomas Wiess-Micheel die kürzliche Ansiedlung eines Schnelltest-Zentrums. Dennoch: „Spaß macht das niemandem. Und die Umsätze bleiben deutlich hinter dem, was vor Corona-Zeiten war.“
Die Ungewissheit bei den Händlern bleibt
Ähnlich vorsichtig-optimistisch äußert sich auch Daniel Lübbe, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Osterfeld. Die Mitglieder seien glücklich über die aktuelle Entwicklung, „aber die Ungewissheit bleibt“. Eine längerfristige Planung bleibe schwierig.
„Es ist ein Segen für alle, wenn wieder geöffnet werden darf“, heißt es von Axel Schmiemann, Vorsitzender des City-O-Managements Er ist sicher, dass spätestens am Montag alle Geschäfte in der Innenstadt mit an Bord sein werden. Doch auch wenn der Handel wieder ins Rollen komme, bleibe die Frage, ob alle diese Krise überleben werden. Schmiemann: „Ich habe da größte Befürchtungen.“
In Sterkrade ist die Stimmung laut Robbie Schlagböhmer, dem Vorsitzenden der Interessengemeinschaft, ziemlich gut. „Es ist ein Fortschritt“, sagt er. Auch in seinem Reisebüro glühten schon die Telefone. Als nächstes müsse nun die Außengastronomie geöffnet werden. „Wenn wir weniger illegale Partys haben“, glaubt Schlagböhmer, „werden auch die Zahlen sinken.“ Und dann, so seine Hoffnung, könne man auch die störende Testerei abschalten.