Mülheim. Ein Mülheimer befürchtet, dass seine Ex-Freundin seinen Hund entführt hat. Die Polizei ermittelt in der Sache. Wie es dazu kam.
„Es gibt Momente, in denen ich kurz davor bin zusammenzubrechen. Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll“, gesteht ein Mülheimer. Vor fünf Wochen ist sein Hund verschwunden. Der Besitzer befürchtet, dass seine Ex-Freundin dahintersteckt und den Welpen entführt hat. Die Polizei ermittelt.
Um die Suche zu beschleunigen, hat sich der Hundebesitzer an die Öffentlichkeit gewandt. In den sozialen Medien bittet er um Mithilfe – und erhält ein enormes Feedback: Rund 100.000 Nutzer haben seinen Beitrag bisher auf Facebook geteilt und suchen mit.
Beschuldigte soll sich Zutritt zur Wohnung verschafft und Unterlagen gestohlen haben
„Ist zwar sehr privat, aber ich sehe das hier als meine letzte Chance“, schreibt der Mülheimer auf Facebook. „Ich habe die Beziehung zu meiner Freundin beendet. Das hat sie nicht verkraftet und mir damit gedroht, mir meinen Hund nicht zurückzugeben.“ Zum Zeitpunkt der Trennung sei der Vierbeiner bei ihr gewesen. „Ich hatte ihn, bevor wir uns kennengelernt haben. Aber wir haben uns aufgeteilt, je nachdem, wer arbeiten musste.“ Zunächst habe er die Drohung nicht ernstgenommen.
Als er dann aber festgestellt habe, dass auch der Kaufvertrag und das Impfbuch des Hundes fehlen, habe er Angst bekommen. Der Besitzer vermutet, dass sich seine Ex-Freundin unerlaubten Zutritt zu einer Wohnung verschafft und die Unterlagen gestohlen hat. „Sie hatte einen Schlüssel, behauptet aber das Gegenteil. Das ist allerdings Quatsch. Dafür habe ich Beweise und auch Augenzeugen.“
Auf polizeiliches Ultimatum soll Beschuldigte mit widersprüchlichen Aussagen reagiert haben
Er habe sofort die Polizei alarmiert, die der Beschuldigten ein Ultimatum gestellt habe. „Spätestens am nächsten Tag sollte sie mir den Hund zurückgeben. Aber das ist nicht passiert.“ Die Anschuldigungen habe seine Ex-Freundin stattdessen zurückgewiesen. „Sie hat plötzlich behauptet, dass mein Hund entlaufen ist. Ich kenne ihn. Das würde er nie tun“, sagt der 30-Jährige.
Mehrere Aussagen von ihr seien widersprüchlich: Zuerst habe die Beschuldigte angegeben, dass der Hund in ihrer Heimatstadt Oberhausen entwischt sei. Als der Hundebesitzer mit einem Suchtrupp losgezogen sei, habe sie gesagt, es sei in Duisburg gewesen. Außerdem soll sie Suchplakate entfernt haben. Auch dafür habe der Mülheimer Beweise und Augenzeugen.
„Ich befürchte, dass sie nicht möchte, dass mein Hund gefunden wird“
„Ich befürchte, dass sie nicht möchte, dass mein Hund gefunden wird und ich glaube, sie hat nicht damit gerechnet, dass so viele Leute bei der Suche helfen.“ Der Besitzer habe inzwischen ganz viele Hinweise erhalten, die darauf hindeuten, dass der Vierbeiner unter verstecktem Namen gehalten wird. Seine Hoffnung sei groß, dass Denver – so heißt der sechs Monate alter Australian Shepherd – bald zu ihm zurückgelangt.
Im rechtlichen Sinne handelt es sich übrigens nicht um eine Entführung, sondern um eine Entwendung oder um Diebstahl. Hunde gelten vor Gericht als Sache.
Hinweise zum Verbleib von Denver können Zeugen bei der Tiersuchorganisation Tasso (www.tasso.net) geben, dort ist Denver registriert. 24-Stunden-Hotline: 06190 93 73 00.