Gelsenkirchen. Dutzende amerikanische Panzer werden auf einem Zug durch Gelsenkirchen Richtung Osteuropa geschafft Das ist der Grund für die Militäraktion.
Es ist ein ungewohntes Bild, das WAZ-Leser Peter Braczko da gemacht hat: Dutzende Panzer, die offensichtlich der US-Armee angehören, überqueren auf einem Zug die Autobahn 52 in der Höhe der Anschlussstelle Gelsenkirchen-Scholven – in Richtung Osten.
Dieses Bild hat man seit dem Ende des Kalten Krieges nur noch selten gesehen. Während es bis 1989 durchaus üblich war, dass Militärgerät entweder per Zug oder per Kolonne über die Autobahn von A nach B verschafft wurde, kam das in den vergangenen 30 Jahren nur noch selten vor. Angesichts des Krieges in der Ukraine lassen solche Bilder jetzt allerdings ein mulmiges Gefühl aufkommen.
Züge mit Panzern fahren nicht nur durch Gelsenkirchen
Mit dem völkerrechtswidrigen Krieg, den Russland am 24. Februar begonnen hat, habe das allerdings nichts zu tun – zumindest nicht direkt, heißt es bei der US-Armee. „Die gepanzerten Fahrzeuge gehören zur 3. Gepanzerten Kampf-Brigade und zur 4. Infanterie-Division von Fort Carson (Colorado)“, teilte Major Scott Kuhn, Sprecher der US-Armee in Europa, auf WAZ-Anfrage mit. „Das gehört zur normalen Rotation der US-Truppen im Rahmen der Operation ,Atlantic Resolve’“, so Kuhn weiter.
Wir taggen GElsen: Videos und Bilder aus Gelsenkirchen finden Sie auch auf unserem Instagram-Kanal GEtaggt. Oder besuchen Sie die WAZ Gelsenkirchen auf Facebook.
Bei „Atlantic Resolve“ handelt es sich um eine Operation zur Unterstützung und Verstärkung der NATO-Alliierten in Europa. Sie wurde 2014 ins Leben gerufen, damals als Reaktion auf die Annexion der Krim durch Russland.
Die Ausrüstung aus den USA war Anfang des Monats in Häfen in Dänemark, Griechenland und den Niederlanden eingetroffen und werde von dort aus weiter nach Polen verschickt. Der Zug, der durch Gelsenkirchen rollte, kam also höchstwahrscheinlich aus den Niederlanden. Insgesamt werden nach Angaben der US-Armee 4000 Soldaten, etwa 90 Abrams-Panzer sowie mehr als 1000 weitere Fahrzeuge transportiert.
- Verfolgen Sie die aktuelle Entwicklung zum Coronavirus in Gelsenkirchen in unserem Newsblog
- Lesen Sie mehr Geschichten aus Gelsenkirchen
- Oder folgen Sie der WAZ Gelsenkirchen auf Facebook und Instagram