Gelsenkirchen. Schlag gegen Bande: Laut Staatsanwaltschaft operierten die Drogen- und Waffenhändler von Gelsenkirchen aus. Die Ergebnisse der Polizei-Razzia.
- Groß-Razzia in Gelsenkirchen: Ein Großaufgebot der Polizei ist am Mittwoch zum Wohnkomplex „Residenz“ ausgerückt.
- Im Mittelpunkt bei der großen Razzia in Gelsenkirchen standen eine internationale Bande und der Handel mit Waffen, Drogen und Sprengstoff. Sieben Tatverdächtige sind gefasst.
- Einsatzkräfte vollstrecken drei Haftbefehle, finden Waffen, Munition, Drogen und Bargeld – weitere Haftbefehle beantragt, Trio in U-Haft.
Nach der Groß-Razzia gegen eine internationale Bande hat das Bundeskriminalamt am Donnerstag, 24. März, die Ergebnisse der Durchsuchungen in Gelsenkirchen, Bochum, Bergkamen, Marienheide (NRW) und den Niederlanden bekanntgegeben.
20 Objekte haben die 100 Einsatzkräfte des Bundeskriminalamtes, 30 Beamte des Landes NRW, Spezialkräfte der Bundespolizei sowie Kräfte der niederländischen Polizei durchsucht, darunter auch bis in den Mittwochabend hinein die „Gelsenkirchener Residenz“ am Stadtpark.
Razzia: Fahnder finden Rauschgift, Waffen und Munition, Bargeld und Kryptohandys
Bei den Durchsuchungen wurden unter anderem mehr als 50 Kilogramm Rauschgift (Kokain, Crystal Meth, Cannabis), Waffen, mehrere Hundert Schuss Munition verschiedenen Kalibers, Kraftfahrzeuge (unter anderem Schmuggelfahrzeuge), Bargeld in fünfstelliger Höhe, Mobiltelefone (darunter mindestens drei Kryptohandys), zahlreiche digitale Speichermedien, Utensilien zur Portionierung und Verpackung von Rauschgift sowie diverse Vermögensgegenstände beschlagnahmt. Neben teuren Autos waren das Luxusuhren.
Staatsanwaltschaft: Bande operierte international von Gelsenkirchen aus
„Wir haben unter anderem 25 Kilogramm Kokain gefunden“, sagte die zuständige Kölner Staatsanwältin Gianna Graf. Der Marktwert betrage etwa 1,25 Millionen Euro. „Sichergestellt wurde außerdem eine große Menge Streckmittel“, so Graf weiter. Das wird reinerem Kokain untergemischt, um höhere Mengen absetzen und größere Gewinne abgreifen zu können. Und: Der Staatsanwaltschaft zufolge hat die Bande „von Gelsenkirchen aus operiert“ und so ihren illegalen internationalen Handel betrieben.
Die sieben Tatverdächtigen im Alter von 22 bis 48 Jahren stehen im Verdacht, mindestens seit Januar 2020 arbeitsteilig an einer Vielzahl von Rauschgift- und Waffentransporten in verschiedene europäische Staaten, darunter Österreich, Schweiz und Tschechien, beteiligt gewesen zu sein. Um sich ungestört untereinander auszutauschen, nutzen sie kryptierte, also extrem verschlüsselte Messenger– respektive Telefondienste wie SkyECC. Die Tatverdächtigen sind deutsch-serbischer und deutscher Herkunft.
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Drei vorläufige Festnahmen in Gelsenkirchen: Trio sitzt jetzt in U-Haft
Drei Haftbefehle wurden laut Bundeskriminalamt am Mittwoch in Gelsenkirchen und Bochum in NRW sowie Riesa in Sachsen vollstreckt. Drei weitere Verdächtige wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft Köln vorläufig festgenommen und sind bereits „einem Haftrichter vorgeführt worden“. Der Richter hat umgehend Haftbefehl erlassen, das Trio sitzt in U-Haft. Ein siebter Beschuldigter ist noch nicht in Haft.
„Die drei vorläufigen Festnahmen sind in Gelsenkirchen geschehen“, gab Staatsanwältin Gianna Graf bekannt. Außerdem habe sich unter den per Haftbefehl gesuchten Personen ein Tatverdächtiger aus Gelsenkirchen befunden.
Vier Polizeihunde im Einsatz bei der Polizei-Razzia in Gelsenkirchen
Bewohner berichteten am Mittwoch von zahlreichen Einsatzkräften „in voller Montur“, die seit den frühen Morgenstunden Wohn- oder Geschäftsräume in der Gelsenkirchener „Residenz“ durchsuchten. Auch vier Polizeidiensthunde waren zum Einsatz gekommen.
Klar ist, dass die Einsatzkräfte sich gewaltsam Zutritt zu einem Geschäftsraum im Erdgeschoss des Gebäudes verschafft haben. Die Fensterfront des Ladens wurde dafür zerstört. Bei der Durchsuchung der Räume und eines Fahrzeugs auf dem Parkplatz der Residenz waren zunächst keine Drogen gefunden, wohl aber Speicherträger wie USB-Sticks sichergestellt worden.
Das BKA ermittelt seit August 2021 im Auftrag der bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelten Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen in dem Fall.
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