Oberhausen. Eine turbulente Vatertagsnacht erlebt die Polizei im Fall eines Mannes (23), der sich erst per Notruf meldet, dann in Polizeigewahrsam landet.

Die Polizei Oberhausen hat in der Vatertags-Nacht, 13. Mai, einen Mann (23) aus Georgien in Gewahrsam genommen, der zuvor mit einem Notruf selbst auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Diesen ungewöhnlichen Fall schildert der aktuelle Polizeibericht: In der Vatertags-Nacht hatte der 23-Jährige aus einer Telefonzelle einen Notruf abgesetzt, weil er angeblich eine Messerstecherei am Uhlandplatz beobachtet haben wollte. Mehrere Streifenwagenbesatzungen eilten sofort zum angeblichen Tatort, an dem sie aber weder die beschriebene Straftat ermitteln noch Hinweise darauf finden konnten.

Dafür trafen die Polizisten aber zwei Männer auf der Brücktorstraße an, die sie auch wegen der aktuellen Ausgangssperre kontrollieren wollten. Die Männer hatten aber offensichtlich andere Pläne und verschwanden in einem Wohnhaus. Im Treppenhaus trafen die Polizisten dann auch jenen 23-Jährigen. Er weigerte sich vehement gegen eine Personalienfeststellung und filmte stattdessen die Polizisten mit seinem Mobiltelefon.

Polizisten bedroht

Als ein anderes Polizeiteam auch den zweiten Mann, einen 22-jährigen Deutschen, kontrollierte, wurde der Georgier zusehends aggressiver und drohte die Polizisten anzugreifen. Zu seiner eigenen und der Sicherheit aller Anwesenden fesselten die Polizisten den Mann und brachten ihn zur Polizeiwache. Bei seiner Durchsuchung fanden sie illegale Betäubungsmittel. Seine Stimmfarbe, Intonation und akzentuierte Sprechweise erhärteten den Verdacht, dass er den Notruf mit der angeblichen Messerstecherei abgesetzt hatte.

Warum er die Ausgangssperre nicht beachtet hatte, begründete er nicht. Dafür behauptete er, jederzeit das Recht zu haben, Polizisten zu filmen. Nachdem er einen Alco-Test (über 1,4 Promille) absolviert hatte und die Polizisten zur Beweissicherung sein Handy sichergestellt hatten, entließen sie den Mann mit der Aufforderung, sich auf direktem Wege nach Hause zu begeben und dort bis zum Ende der Ausgangssperre zu bleiben. Der Mann verließ kurz die Wache, kehrte aber schon bald zurück und forderte die Herausgabe seines Smartphones.

Lautstarkes Randalieren

Da er trotz mehrerer ausgesprochener Platzverweise immer wieder auf der Wache erschien und lautstark randalierte, endete die Nacht für ihn im Polizeigewahrsam. Für die offensichtlichen Verstöße gegen Ausgangssperre, Besitz von illegalen Betäubungsmitteln und Verletzung der Persönlichkeitsrechte muss er sich jetzt verantworten. Ob sich der Tatverdacht wegen des Missbrauchs von Notrufeinrichtungen bestätigt, prüfen die Ermittler der Kriminalpolizei.