Mülheim. Ein ungewöhnliches Projekt haben sich wieder einmal die Ander-Künstler ausgedacht. Es startet am 3. Oktober auf dem Europaplatz in Mülheims Müga.
Die Künstlergruppe Ander präsentiert mal wieder Kunst an einem ungewöhnlichen Ort. Auf dem Europaplatz in der Müga lassen die erfinderischen Kunstschaffenden Fahnen wehen. Die Länderflaggen, die dort normalerweise hängen, werden für ein paar Wochen ersetzt durch vier mal 1,50 Meter große Fahnen, die von den acht Mülheimern sowie acht ausländischen Künstlerkollegen aus acht Ländern gestaltet wurden.
16 Künstler aus Mülheim und dem Ausland haben die Fahnen gestaltet
Auf die Idee kam Künstler Uwe Dieter Bleil beim Spazierengehen in der Müga. Die 16 Fahnenmasten auf dem Europaplatz fielen ihm auf - und der Gedanke war geboren, hier eine Kunstaktion durchzuführen. Die sieben anderen Ander-Künstler musste er nicht lange überreden. „Jeder hat dann noch einen befreundeten Künstler aus dem Ausland eingeladen, mitzumachen“, berichtet Heiner Schmitz (Ander). Die Mitstreiter kommen aus Lettland, Portugal, Italien England, Montenegro, den Niederlanden und der Schweiz. Vier von ihnen werden auch bei der Eröffnung der Ausstellung am 3. Oktober um 11 Uhr im Müga-Park anwesend sein.
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Ein festes Thema wurde beim Fahnen-Projekt nicht vorgegeben. „Sehr viele haben aber zu Europa gearbeitet. Das bot sich natürlich beim Europaplatz auch an“, so Uwe Dieter Bleil. In rund drei Monaten entstanden die außergewöhnlichen Exponate.
Einige Künstlerpärchen – wie etwa Helmut Koch und Leo O’Donnell oder Ursula Vehar und Ivica Arandus – korrespondierten sogar während des Schaffensprozesses miteinander, ihre beiden Fahnen beziehen sich also in gewisser Hinsicht aufeinander. Die Künstler fertigten ihre Arbeiten zunächst in kleinerem Maßstab an, das Motiv wurde dann vergrößert – auf speziellem Fahnenstoff – reproduziert.
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Nutzung der Fahnenmaste wurde unter juristischer Aufsicht ausgelost
Schon jetzt ist sicher: Der „Fahnenwald“ wird bunt und vielfältig sein – und ein Hingucker. Die Ausstellung dauert den ganzen Oktober an, für diese Zeit holt die Stadt die Länderflaggen ein und stellt den Künstlern die Fahnenmasten zur Verfügung. Wer welchen Mast nutzen darf, wurde jetzt mit einem Augenzwinkern, „unter juristischer Aufsicht“ von Rechtsanwalt und Kunstliebhaber Marc Hessling, durch das Los entschieden. „Manche Masten stehen mehr im Wind als andere, dort kann sich die Fahne besser entfalten, das Motiv ist besser zu sehen“, erklären die Ander-Künstler.
Ausstellung wird am 3. Oktober eröffnet
Die Ausstellungseröffnung ist am Sonntag, 3. Oktober, um 11 Uhr auf dem Europaplatz.Kunsthistoriker Dr. Tobias Kaufhold führt an diesem Tag in das Kunstprojekt ein.Außerdem wird Klarinettist Markus E. Zaja für passende Musik sorgen. Er unterstützte die Ander-Künstler schon bei der erfolgreichen Ausstellung in der Luftschiffhalle.
Im Europa-Pavillon direkt am Europaplatz werden in einem größeren Schaufenster Informationen zu jeder einzelnen Flagge ausliegen, sodass man sich über die teilnehmenden Künstler und ihre Kunstwerke informieren kann. Auch einen Katalog zur Ausstellung soll es geben – mit Abbildungen der Fahnen samt Erläuterungen. Die internationalen Künstler haben die Erklärungen in ihrer Landessprache verfasst. „Es liegt aber ein Beipackzettel bei mit einer Grobübersetzung“, sagt Heiner Schmitz.
Herbststürme sind den Ander-Künstlern willkommen
Außer den bereits erwähnten Künstlern sind folgende Paare vertreten: Vanessa Hötger-Nogala und Sofia Pidwell, Jochen Leyendecker und Bert Nijenhuis, Joachim Poths und David Templeton, Natalija Usakova und Ivonna Zile sowie als Partner von Bleil und Schmitz Luciano Rocco und Heinz Häberli. Die Ander-Künstler hoffen nun auf schönes, aber windiges Wetter in den nächsten Wochen. Auch Herbststürme sind ihnen willkommen.