Oberhausen. Impftermine werden minutengenau vergeben – zu langen Schlagen kommt es mitunter trotzdem. Was tut Oberhausen, um Menschenmengen zu entzerren?
Lange Warteschlangen, keine Entzerrung von Menschenmassen, keine Lüftung: Von „chaotischen Zuständen“ vor und im Oberhausener Impfzentrum berichtet Jutta Miklis. Die 53-jährige hat ihre über 80-jährigen Eltern vergangenen Samstag zum Impftermin in der Willy-Jürissen-Halle begleitet - und war über die Zustände „erschrocken“.
20 Minuten vor dem Impftermin um 14.12 Uhr sei sie bereits vor Ort gewesen - die Nadel sei aber erst gegen 15.15 in den Arm ihrer Eltern gesetzt worden. „Wir haben schon eine Dreiviertelstunde gebraucht, um überhaupt in die Halle zu kommen“, erzählt sie. Etwa 150 Leute hätten vor dem Impfzentrum warten müssen, der Parkplatz mit den 64 Plätzen sei überfüllt gewesen. „Und fast jedes Auto musste irgendwo durch die Menschenmenge fahren. Es war eine Katastrophe.“
Stadt Oberhausen: In der Regel maximal zehn bis 20 Minuten Wartezeit
Auch über die Situation nach dem Einlass sei sie sehr verärgert gewesen. „Wir mussten weiter in einem recht engen Flur warten“, erzählt die Grundschullehrerin. „Es gab kein geöffnetes Fenster und die Stühle, die jeder der älteren Menschen angefasst hat, um sich aufzurichten, wurden auch nicht desinfiziert.“ Miklis, die im Kreis Kleve wohnt, wurde im Wunderland Kalkar geimpft. „Da wurde die Impfung wesentlich besser organisiert“, sagt sie. So sei beispielsweise viel schneller nach den Impfunterlagen gefragt worden.
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„Bisher ist es zu keinen größeren Wartezeiten oder Warteschlangen gekommen“, meint hingegen die Stadt. Termine vergebe man minutengenau, in der Regel sei mit einer Wartezeit von maximal zehn bis 20 Minuten zu rechnen. Auch Nachfrage sagt Stadtsprecher Frank Helling: „Zu der von der Bürgerin beschriebenen Situation kam es, da zeitgleich sehr viele Personen weit vor ihrem eigentlichen Impftermin erschienen.“ Das gesamte Team gebe sich „täglich allergrößte Mühe“, um die Wartezeiten so kurz wie möglich zu gestalten. Zudem werde permanent an einer weiteren Optimierung der Abläufe gearbeitet.
Jutta Mikls hingegen fragt sich: „Wenn wir genau pünktlich gekommen wären, hätten wir uns viel weiter hinten in der Schlange einreihen müssen und hätten noch viel länger warten müssen.“
Impfzentrum verfügt über „leistungsstarke Lüftungshalle“
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Frank Helling entgegnet: Am vergangenen Samstag sei erschwerend dazu gekommen, dass man die Mitarbeiter vor Ort in das digitale Arbeitsorganisationssystem „Schedura“ habe einführen müssen, um die Abläufe zu verbessern. „Da das Impfzentrum täglich zwölf Stunden geöffnet ist, ist es unvermeidbar, dass solche Einweisungen teilweise im laufenden Betrieb vorzunehmen sind.“
Über ungeöffnete Fenster in der Sporthalle hingegen müsse man sich nicht sorgen. Nach Angaben der Stadt verfügt die Halle über eine „leistungsstarke Lüftungsanlage“, die viermal je Stunde die gesamte Raumluft austausche. Wo diese nicht hinreiche, lüfte man. Zudem führe man in der Impfhalle regelmäßig Desinfektionen durch. „Reinigungskräfte sind während der Öffnungszeiten permanent in der Halle.“