Essen. Die passende Schlafunterlage ermitteln Sie durch Probeliegen – Hin- und Herwälzen inklusive
Für viele ist es ein Graus, eine neue Matratze zu kaufen. Seit man weiß, wie wichtig gesunder Schlaf ist, wird auch die Verunsicherung, einen Fehlkauf zu tätigen, immer größer. Da gibt es nur eins: ausprobieren. Denn eine gute Matratze findet nur, wer ausgiebig darauf probeliegt. „Am besten auch auf mehreren verschiedenen Matratzen unterschiedlicher Härten“, empfiehlt Hans-Peter Brix von der Stiftung Warentest. „Einige Fachgeschäfte bieten sogar die Möglichkeit, dass Sie die Matratze mit nach Hause nehmen in Ihr eigenes Bett.“ So lässt sich sehen, ob auch die Matratzenhöhe zum Rahmen passt. Nach ein, zwei Tagen hat man in der Regel ein intensiveres Gefühl, ob die Matratze zum Körper passt oder nicht.
Wichtig ist, dass die Schlafunterlage dem persönlichen Gewicht, der Größe und dem eigenen Schlafverhalten entspricht. „Grundsätzlich macht eine gute Matratze aus, dass sie sowohl den Seiten- als auch den Rückenschläfer gleich gut abstützt“, erklärt Brix. „Das heißt, dass wenn Sie in Rückenlage liegen, sollte die natürliche Doppel-S-Form der Wirbelsäule erhalten bleiben. Und in Seitenlage sollte eben eine ziemlich gerade Ausrichtung der Wirbelsäule da sein.“ Claudia Wieland vom Fachverband Matratzen-Industrie rät deshalb, einen Händler zu suchen, der genau darauf achtet.
Man sollte sich beim Probeliegen auch hin- und herwälzen. Denn im Schlaf drehen wir uns regelmäßig. Laut Brix gibt es 30 bis 40 große Bewegungen. „Das heißt, wir drehen uns auch mal von links nach rechts, vom Rücken auf die Seite“, sagt der Warentester. „Und von daher ist es wichtig, dass gerade in diesen ge- änderten Positionen der Körper gut abstützt wird.“ Paare brauchen getrennte Matratzen. „Es gibt einige Anbieter, die bieten sogar einen gemeinsamen Bettbezug an, und die Kerne sind unterschiedlich“, weiß Brix. „Die müssen natürlich auch gut punktelastisch sein, denn wenn sich der schwere Mensch dreht, sollte die leichte Person das überhaupt nicht merken. Das schaffen viele Matratzen.“ Beim Kauf einer neuen Matratze wird nicht automatisch ein neuer Lattenrost fällig. Welche Art Lattenrost notwendig ist, bestimmt die Matratze. Je mehr Ergonomie die Matratze bringt, desto unwichtiger wird der Unterbau. (jain)