Das Konzept hat großen Charme. Statt Öl, Gas oder einen anderen Brennstoff zu verbrauchen, nutzen moderne Geothermie-Wärmepumpen die Wärme aus dem Erdboden zur Versorgung des Hauses. Dafür muss vergleichsweise wenig Strom zum Betrieb verwendet werden, der im Idealfall von einer Photovoltaikanlage stammt. Allerdings rechnet sich Erdwärmeanlagen nicht überall. Wer wissen will, wie gut das eigene Grundstück geeignet ist, kann sich nun bequem vorab im Internet informieren.
Der Geologische Dienst NRW hat in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW ein Web-Tool zur Planung von Erdwärmeanlagen entwickelt. Für jedes Grundstück in Nordrhein-Westfalen lässt sich jetzt unter der Adresse www.geothermie.nrw.de schnell und kostenfrei prüfen, ob beim Neubau eines Gebäudes oder bei einem notwendigen Austausch der Heizungsanlage eine Wärmepumpenheizung mit Erdwärme auch wirtschaftlich ist. Das Portal bietet landesweit Informationen zum Wärmepotenzial in den bodennahen Schichten (bis zwei Meter) und zur geothermischen Ergiebigkeit des Untergrundes bis 100 Meter Tiefe.
Auch hydrogeologisch sensible Bereiche sind eigens ausgewiesen. Über den – allerdings kostenpflichtigen – Planer- und Profi zugang lassen sich darüber hinaus online mehrere 10 000 geologische Schichtverzeichnisse des Untergrundes abfragen, welche die kompetente Berechnung und Dimensionierung von Erdwärmesonden und Erdwärmekollektoren ermöglichen. Mussten die Planer sich früher die Informationen an verschiedenen Stellen mühsam zusammen sammeln, werden sie mit dem neuen Internet Portal nun mit einem Klick komfortabel abfragbar. Und das sollte sich – durch den geringeren Aufwand – auch positiv beim Preis für den Verbraucher bemerkbar machen. Nordrhein-Westfalen will mit dem neuen Online-Portal seine bundesweite Vorreiterrolle in Sachen Geothermie weiter ausbauen.
Kleine Wärmepumpen in Einfamilienhäusern und die Versorgung größerer Gebäudekomplexe mit Wärme und Kälte bilden dabei die Spannbreite, in der Erdwärme bereits heute erfolgreich genutzt wird. Alleine in Nordrhein-Westfalen sind circa 50 000 erdwärmegebundene Wärmepumpen und weitere 50 000 mit anderen Nutzungsquellen installiert. Mittlerweile arbeiten bundesweit rund eine halbe Million Wärmepumpen zur Wärmeerzeugung. Die Potenziale der Geothermie sind jedoch längst noch nicht ausgeschöpft.