Jetzt im Frühling ist es an der Zeit für eine Überprüfung: Hat der Winter Spuren hinterlassen?
Der lange Winter hat nicht nur uns belastet, sondern auch unsere Häuser und insbesondere deren Dächer. Stürme, Frost, Regen, Hagel und Schnee können zu kleinen Schäden geführt haben. Wer sie reparieren lässt, erspart sich oftmals deutlich schwerere und meist sehr kostspielige Folgeschäden. Aber noch lange nicht jedes kleine Problem ist vom Laien auch als solches zu erkennen. Deshalb raten Experten – etwa der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) oder der Dachstein- und Ziegelhersteller Braas – Immobilieneigentümer dringend dazu, das Dach im Frühling von einem Fachbetrieb gründlich überprüfen zu lassen.
Der Frühjahrscheck vom Profi umfasst die Dachdeckung, An- und Abschlüsse, Sicherheitsvorrichtungen wie Trittsysteme oder Schneefanggitter sowie das Solarsystem. Zunächst wird überpüft, ob alle Dachpfannen unbeschädigt sind und fest beziehungsweise gerade sitzen. Tauscht der Dachhandwerker die beschädigten Dachpfannen frühzeitig aus, wird das Eindringen von Feuchtigkeit in die Bausubstanz vermieden. Im zweiten Schritt werden die Regenrinnen und Abflussrohre von Laub sowie Schmutz befreit und auf einen einwandfreien Zustand hin überprüft. Überlaufendes Wasser kann den Hausputz beschädigen und zu Schimmelbildung an den Wänden führen.
Ulrike Heuberger, Pressesprecherin des ZVDH empfiehlt den Abschluss eines Vertrags mit einem Dachdecker- Innungsbetrieb. Der sieht eine regelmäßige Dachinspektion mit Begehung der Dachflächen, die Ausarbeitung eines Inspektionsberichts sowie – falls erforderlich – die Erarbeitung von Vorschlägen für Pflege und Instandsetzungsmaßnahmen samt einer entsprechenden Kostenübersicht vor. Der Hausbesitzer kann dann entscheiden, welche Maßnahmen durchgeführt werden sollen.
Ein Wartungsvertrag kann Kosten sparen und Wert erhalten
Wer möchte kann aber auch einen umfassenderen Wartungsvertrag abschließen. Er beinhaltet zusätzlich auch Instandsetzungsarbeiten wie beispielsweise das Auswechseln einzelner schadhafter Ziegel, die Beseitigung kleiner Undichtigkeiten an Durchbrüchen und Abschlüssen, die Reinigung von Entwässerungsteilen und das Entfernen von schädlichen Schmutzablagerungen. Anschließend erhalten Hausbesitzer ein Wartungsprotokoll und ebenso entsprechende Vorschläge für eventuell erforderliche und umfassendere Instandsetzungsarbeiten.
Mit Inspektions- und Wartungsverträgen lassen sich langfristig nicht nur Kosten sparen. Sie tragen auch erheblich zur längeren Lebensdauer und zum Werterhalt eines Gebäudes bei. Vereinbarungen zur regelmäßigen Inspektion oder Wartung des Dachs können im Schadensfall wertvoll sein. Denn ohne einen solchen Vertrag können Hauseigentümer trotz bestehender Gebäudeversicherung im Falle eines Schadens (zum Beispiel durch bei Sturm herab gewehte Dachteile) nach aktueller Rechtsprechung unter Umständen regresspflichtig gemacht werden.