Es liegt etwas in der Luft – der ganz besondere Weihnachtsduft. Von Honig, Glühwein, Lebkuchen und Tannengrün. Im ganzen Land putzen jetzt dienstbare Geister Städte und Örtchen fürs Fest heraus und schaffen Platz für dieWeihnachtsmärkte. Auf ihnen gibt es neben allzeit Schönem immer auch viel Neues zu entdecken.

Große Überraschungen beschert ihren Besuchern alljährlich die Ruhrmetropole Essen, denn hier geht der Weihnachtsmarkt traditionell mit den Essener Lichtwochen einher. Großformatige Leuchtmotive, Lichtstränge und -bögen verwandeln die City mit Einbruch der Dämmerung in ein funkelndes Lichtermeer. Dem diesjährigen Gastland Frankreich entsprechend illuminieren Eiffelturm, Sonnenkönig und viele Symbole mehr die Innenstadt. Wenn dort rund 250 Hütten ihre Türchen öffnen, werden Weihnachtsengel auf der Suche nach Geschenken mit Sicherheit fündig.

Ein wenig abseits vom Trubel, im beschaulichen Stadtteil Essen-Steele, liegt ein Markt, den Kenner als Geheimtipp handeln. Das Besondere: die Weihnachtsgeschichte wird hier in zehn aufwendig gestalteten Themenhütten so lebendig wie selten dargestellt. Ab dem 30. November sorgen zudem weihnachtliche Lichtprojektionen auf einer Hausfassade (täglich 17&19 Uhr) für festlichen Augenschmaus.

Immer dem Engel nach, heißt es in Dortmund. Ein vier Meter großer Himmelsbote thront mitten auf dem Weihnachtsmarkt auf dem größten Christbaum des Landes. Dieser wurde in mehrwöchiger Arbeit aus mehr als 1700 Sauerländer Rotfichten zusammengesteckt.

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Adventsstimmung im großen Stil verbreiten auch die insgesamt fünf Weihnachtsmärkte in Münster. Besonderer Anziehungspunkt für Familien ist der Budenzauber am Aegidiimarkt, wo inmitten nostalgisch gestalteter Hütten eine prächtige Krippe, eine sechs Meter hohe Holzpyramide und eine bezaubernde Märchenwelt die Blicke auf sich ziehen. Ein Glockenspiel erklingt zu jeder halben Stunde.

Täglich fliegt der Weihnachtsmann

Weite Reisewege aus den Niederlanden, Belgien und selbst aus Großbritannien nehmen internationale Weihnachtsfreunde in Kauf, um dem Markttreiben in Düsseldorf beizuwohnen. Gleich an sieben Orten in der Altstadt wird der Weihnachtszauber individuell inszeniert. Bei über zweihundert Hütten mit Kunsthandwerk, Baumschmuck und besonderem Spielzeug würde selbst das Christkind ins Schwärmen geraten.

Einmalig im ganzen Land ist der „fliegende Weihnachtsmann“, der sich alljährlich in Bochum in die Lüfte schwingt. Zweimal täglich – um17 undum19 Uhr – ist das Hochseilkunststück der Artistenfamilie Traber zu erleben. Kinder müssen nur laut genug den Namen des Gabenbringers rufen, dann schwebt er mit Rentieren und Schlitten über den Dr.-Ruer-Platz.

Überall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein blitzen: In der Gemeinde Velen bei Borken wird das Weihnachtsgedicht Wirklichkeit. Anden vier Adventswochenenden verwandelt sich der Wald am Landgut Krumme in ein Wintermärchen. Handwerker beziehen die Holzhütten, in denen es garantiert keinen Kitsch, sondern Gutes, Schönes und Köstliches wie zu alten Zeiten feilgeboten wird.

Buchstäblich märchenhaft geht es auch in der Römerstadt Xanten zu, wo sich die geschmückten Buden malerisch um den mächtigen Dom Sankt Viktor scharen. An den Adventswochenenden liest auf der Weihnachtsmarktbühne Markus Grimm aus den Märchenbüchern der Gebrüder Grimm vor. Kann man stimmungsvoller auf das Christkind warten?