Es ist zwar schon etwas ungemütlicher geworden. Aber noch ist in vielen Gärten zu sehen, welch beeindruckendes Naturspektakel der Herbst bietet. Das verbliebene Laub an Bäumen und Sträuchern und ebenso das bereits herabgefallene – das Spektrum reicht von goldgelb bis feurig rot – sorgen gemeinsam mit den herbstlichen Blumenrabatten noch einmal für ein farbenfrohes Spektakel, ehe schon bald der Winter Einzug hält.
Wenn die Temperaturen in den Minusbereich fallen, wünschen sich viele Menschen, es könne das ganze Jahr über angenehm warm sein. Allerdings wäre das auch wieder langweilig. Und Gartenbesitzer müssten auf das herbstliche Spektakel ebenso verzichten wie auf das Wiedererwachen der Natur im Frühling.
Die Wechsel der Jahreszeiten sind in unseren Breitengraden deutlich zu spüren und können mit allen Sinnen erlebt werden – nicht zuletzt im Frühling, den viele Freiluft- Freunde jetzt schon herbeisehnen. Denn dann werden nach den dunkeln, kalten Monaten die Tage wieder länger. Die Sonne gewinnt an Kraft, die Vögel zwitschern wieder munterer und Bäume und Sträucher zeigen sich in frischem Grün.
Die Blütenfülle von Blumenzwiebeln, Stauden und Gehölzen erfreut den Gartenbesitzer, und auch Spaziergänger und Parkbesucher genießen die vielen Facetten des Frühlingserwachsens und die damit verbundenen Veränderungen in der Natur. Diese scheint in dieser Zeit fast über magische Kräfte zu verfügen, weil sie solche eindrucksvollen Veränderungen hervorbringt.
Der Garten im Frühjahr
Auch der Herbst, dessen warme Tage nun wohl vorbei sind, ist eine Jahreszeit, von der ein besonderer Zauber ausgeht – gerade dann, wenn sich die Blätter der Bäume nach und nach leuchtend gelb, orange oder rot färben und die Obstbäume verführerisch leckere Früchte tragen. Jede Jahreszeit bereichert uns auf ihre Weise. Wer einen Garten hat, kann diese Veränderungen besonders gut miterleben, wenn bei der Pflanzenauswahl auf die jahreszeitlichen Besonderheiten geachtet wurde.
Bei der Neuanlage oder Renovierung eines Gartens können die Landschaftsgärtner die Pflanzenauswahl, unter Berücksichtigung der Standortbedingungen, so zusammenstellen, dass es im Garten rund ums Jahr immer etwas zu entdecken und zu erleben gibt.
Zurück zum Frühling: In ihm bietet der Garten besonders intensive Eindrücke. Krokusse, Narzissen, Tulpen und viele andere farbenfrohe Zwiebelblumen erblühen fast über Nacht. Damit sich die Farbenpracht entfalten kann, müssen die Zwiebeln und Knollen schon im Herbst in die Erde. Der Herbst ist auch eine sehr gute Zeit zum Pflanzen von Gehölzen. Die Erde ist vom Sommer noch warm und es ist nicht mehr so trocken wie so oft in den Sommermonaten. Darum herrschen ideale Bedingungen, um das nächste Gartenjahr vorzubereiten.
Auch wenn bei der Pflanzenauswahl vor allem die Blüten eine Rolle spielen, zum Beispiel bei den eindrucksvollen Zier-Kirschen und Zier-Apfelbäumen, sollte auch auf andere Aspekte für eine gelungene Gartengestaltung geachtet werden. Der Austrieb von Lärchen zum Beispiel ist frischgrün, im Herbst leuchten ihre nadelförmigen Blätter goldgelb. Andere Pflanzen haben beim Austrieb schöne rote Blätter, die später vergrünen, oder sie haben – wie die Blut-Pflaumen – während der ganzen Gartensaison tiefrote Blätter.
Schattenspender für den Sommer
Im Sommer ist man besonders oft draußen und kann den Garten bis weit in die Nacht hinein genießen. Dann sorgen zahlreiche Stauden, Rosen und auch viele andere Ziersträucher für üppige Blütenpracht. Auch Duftpflanzen wie Lavendel oder aromatische Kräuter tragen zum Genuss des sommerlichen Gartens bei. Wer einen oder mehrere dachförmig gezogene Bäume pflanzt beziehungsweise vom Landschaftsgärtner pflanzen lässt, kann sich an heißen Tagen über einen natürlichen grünen Schattenspender freuen.
Im Herbst zeigt der Garten wieder ein anderes Gesicht, denn es ist die Zeit der Ernte und der leuchtenden Farben. Obst und Gemüse aus eigenem Anbau werden immer beliebter. Wer wenig Platz hat, kann auf kleine Obstbäume und Beerensträucher ausweichen. Schlanke Säulenobstbäume oder Spalierobst an der Hauswand empfehlen sich, wenn das Grundstück sehr klein ist.
In einen Garten, der das ganze Jahr über interessant ist, gehören auf jeden Fall auch Gehölze mit eindrucksvoller Herbstfärbung, wie verschiedene Ahornarten, Ginkgo, Amberbaum oder der Wilde Wein, der als Kletterpflanze nur sehr wenig Grundfläche benötigt.
Christrosen und Winterjasmin
Der Winter wird bei der Gartenplanung oft außen vor gelassen, weil man sich dann kaum im Garten aufhält. Doch beim Blick aus dem Fenster oder beim Gang durch den winterlichen Vorgarten macht es Freude, blühende Pflanzen wie Christrosen, Winterjasmin oder blühende Winterheide zu sehen. Im Winter schlägt auch die große Stunde der immergrünen Laub- und Nadelgehölze, die dem Garten dann Struktur verleihen.
Eindrucksvoll sind außerdem immergrüne Formgehölze oder Gehölze, die von Natur aus eine markante Wuchsform haben, wie die Korkenzieher- Hasel und die Japanische Drachenweide. Lichtstrahler, die außergewöhnliche Pflanzen in Szene setzen, sind im Winter besonders effektvoll, weil es dann schon früh dunkel wird. Von den Experten für Garten und Landschaft inszenierte Lichtkonzepte können einzelne Pflanzen oder Pflanzengruppen hervorheben.
Gut und fachmännisch geplant trägt der Garten dazu bei, dass Gartenbesitzer den Reichtum, den jede Jahreszeit auf ihre Weise bietet, ausgiebig genießen können. Ganz nebenbei ist der Winter auch die perfekte Zeit, um den Garten für alle Jahreszeiten von einem Fachmann planen zu lassen. Denn dann haben die Garten- und Landschaftsbaubetriebe ausreichend Zeit.
Bei der Suche nach kleinen, aber doch effektvollen, Veränderungen oder einer kompletten Neuplanung steht das individuelle Beratungsgespräch für Erich Hiller, Vizepräsident des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) an erster Stelle: „Am liebsten planen wir mit unseren Kunden direkt vor Ort. Dort können wir die Möglichkeiten und Grenzen für den Garten konkret erfassen und mit den Gartenbesitzern besprechen.“
Gut sei es, wenn der Eigentümer sich bereits im Vorfeld einige Gedanken gemacht haben, beispielsweise beleuchtet haben, wie sie in der Vergangenheit den Garten genutzt haben und ob sie daran etwas ändern möchten, ob Duft eine wichtige Rolle spielen soll oder eine bestimmte Blütenfarbe. Mancher möchte auch ein bestimmtes Oberthema – einen Bauerngarten, Heidegarten, mediterranen oder asiatisch gestalteten Garten - die Möglichkeiten sind (fast) grenzenlos.
Wichtig für die Planung ist auch, ob man den Garten selber pflegen oder lieber pflegen lassen möchte. Davon hängt nicht nur die Wahl der Pflanzen, sondern auch die Gestaltung der Beete und Wege ab. Gerade weil der Winter die beste Zeit für die Planung ist, stellt die Redaktion von Mein Zuhause ihren Lesern in der kalten Jahreszeit – beginnend mit der Dezember-Ausgabe – jeden Monat einen besonderen Garten aus der Region vor, der mit Hilfe eines Fachbetriebs konzipiert und realisiert wurde.